Roth
Nachwuchssanitäter proben den Ernstfall

04.05.2010 | Stand 03.12.2020, 4:03 Uhr

Roth (lah) "100 Jahre nach Henry Dunant", das war das Leitthema des diesjährigen Jugendrotkreuz-Wettbewerbs, der vom Kreisverband Südfranken des Bayerischen Roten Kreuzes ausgerichtet wurde.

Zahlreiche Gruppen versammelten sich am frühen Morgen des 1. Mai an der Rettungswache in Roth und bereiteten sich geistig auf die bevorstehenden Aufgaben an. Der Leiter der Jugendarbeit, Reiner Hönsch, und seine Stellvertreter Benjamin Hüttinger und Susanne Zühlke bereiteten in intensiver Organisationsarbeit und in Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen aus dem gesamten Kreis einen aktionsreichen Tag für die alle anwesenden Teilnehmer vor. Über 130 Kinder und Jugendliche kamen aus allen Ecken der Landkreise Weißenburg-Gunzenhausen, Roth und der Stadt Schwabach, um sich und ihre Fähigkeiten und ihr Wissen zu messen. Die insgesamt 21 Gruppen mit einer Stärke von bis zu sechs Wettstreitern wurden zunächst einer Altersstufe zugeteilt: Bambini oder Stufe eins bis drei. Die kleinsten, die Bambini, waren zwischen sechs und neun Jahren alt, während Stufe drei Jugendliche aus den Jahrgängen 1983 bis 1993 umfasste. Mit ihren Betreuern machten sich die Jugendlichen nach einer Begrüßung durch Reiner Hönsch und dem Vorstandvorsitzenden des Kreisverbandes Wolf-Dieter Ueberrück an die Bewältigung der acht Aufgaben.

Die waren von unterschiedlicher Natur: So mussten sie etwa einen Fragebogen zum Allgemeinwissen beantworten. Dort wurden sie nach dem Wohnort des Papstes gefragt oder wie viele Nieren der Mensch besitzt. Je nach Altersstufe erhöhte sich der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben, so dass in Stufe drei erweiterte Geografie-Kenntnisse und sogar die die Zahl Pi mit vier Stellen nach dem Komma gefragt waren. Dann gab es auch noch einen Fragebogen zu Henry Dunant, dem Gründer des Roten Kreuzes, und einen zum Thema Erste Hilfe, der sogleich in einen praktischen Teil mündete.

Dort zeigten die Kinder, was sie in den zahlreichen Gruppenstunden und Unterrichten in ihren Jugendgruppen gelernt haben, und versorgten souverän die "Verletzten". Diese wurden von zwei Freiwilligen gemimt und auch entsprechend geschminkt. Stufe eins-Teilnehmer kümmerten sich um eher leicht verletzte Patienten, setzten einen Notruf ab, verbanden kleinere Wunden oder stellten ein Bein ruhig. In der dritten Stufe war schon einiges mehr an Fachwissen gefragt, wenn gleich drei Patienten auf einmal auf dem Plan standen. Sogar eine Reanimation stand auf dem Programm. Dabei wurden die Kinder von erfahrenen Sanitätern beaufsichtigt, die nicht nur die für die Endplatzierung wichtigen Punkte vergaben, sondern dem Nachwuchs auch noch Tipps gaben und Verbesserungsvorschläge machten.

Allerdings kann am Ende des Tages nur einer gewinnen und so schloss sich Reiner Hönsch mit seinem Team im Wettbewerbsbüro ein, um die Ergebnisse auszuwerten und den Gewinner zu bestimmen. Währenddessen erholten sich die Jugendlichen auf dem Gelände der Wache von den Strapazen des Wettkampfes und genossen ihre wohlverdiente Ruhepause. Das Wetter, das sich erfreulicherweise mit Niederschlägen zurückhielt, und die Küchenmannschaft aus der Bereitschaft Roth, die die gesamte Truppe mit Getränken, Brötchen und Bratwürsten versorgte, sorgten für einen gelungenen Tag.

Letztendlich haben es aber nur vier Gruppen auf die ersten Plätze in ihren Altersstufen geschafft: Die Schild-Rettungs-Kröten aus Gunzenhausen erreichten bei den Bambini den Sieg. In der Stufe eins konnte sich die Jugendgruppe aus Rittersbach durchsetzen, in Stufe zwei die RöMüNies aus Röttenbach. Aus der gleichen Jugendgruppe kamen auch die Gewinner der dritten Stufe. Sie alle werden den Kreisverband beim Bezirkswettbewerb in Kulmbach vertreten, der am 18. Juni stattfindet.