Ingolstadt
Nach der Modenschau ein „Touch Down“

Bei „Hummels Trachtennacht“ amüsieren sich die Gäste bis in die Nacht hinein prächtig

03.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:33 Uhr
Laufsteg zwischen Biertischen: Ein Model präsentiert den – überwiegend ebenfalls in Tracht gekommenen – Besuchern von „Hummels Trachtennacht“ eine moderne Trachtenweste aus der Kollektion von Schanzer Gwand. −Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Alpenländisches Flair, Trachtenmodenschau, Tanz bis weit nach Mitternacht sowie gutes Essen und Trinken: Bei diesen Zutaten ist es kein Wunder, dass bei „Hummels Trachtennacht“ im Hotel Domizil beste Stimmung unter den zahlreichen Gästen jeden Alters herrschte.

„Grias di, Freind!“ steht auf dem kleinen Glas, in das Ralf Hummel, der Chef des Hotels, mit Champagnerhefe vergorenes Craft-Bier schenkt. Allein damit ist schon viel gesagt über den Charakter der – immerhin schon 17. – Trachtennacht: Es geht persönlich und bayerisch-alpenländisch zu und das Angebot kann (muss aber nicht) recht gehobener Natur sein.
 

Die beiden Sorten des Craft-Biers vom Chiemsee weisen aber auch noch auf etwas anderes hin: Sie heißen nämlich „Blondine“ und „Brunette“. Und davon gibt es an diesem Samstagabend im Publikum auch jede Menge, die zudem genau das tun, was noch auf den 0,33-Liter-Flaschen steht, die wie Champagnerflaschen designt sind: „Celebrating Life“, eben das Leben feiern.

„Oaner geht no“, sagt der Sänger der Band Grenzgängersound aus dem österreichischen Zillertal und meint damit einen Walzer für die Tänzer in dem zur Cocktailbar und zur Tanzfläche umfunktionierten Eingangsbereich des Hotels. Andere beziehen die Aussage allerdings darauf, sich noch einen Drink zu bestellen.

Noch herrscht allerdings die Ruhe vor dem Sturm, viele sitzen über ihrer Brotzeit, die – wie auch ein Aperitif – im Eintrittspreis enthalten ist. Einige sind schon etwas weiter und nutzen die Zeit, um für unzählige Fotos zu posen, gerne auch mit Sarah Zahn und Fabian Rieder, Miss und Mister Ingolstadt 2017, die dann allerdings erst einmal keine Zeit mehr dafür haben, weil sie sich als Models für die Trachtenmodenschau zur Verfügung gestellt haben. Dafür steht Rüdiger Pusch von Schanzer Gwand, der für die Herrentrachten – „außer für Lederhosen“ – und auch für die Janker der Damen (der Rest der weiblichen Outfits kommt von Alpenmädel Dirndl Design) zuständig ist, schon in den Startlöchern. Auch Moderator DJ Gandi macht einen letzten Soundcheck und sagt dabei, bei Hummels Trachtennacht „trifft Tradition guade Leit“, während sich gleichzeitig die zahlreichen Fotografen für den besten Schuss in Stellung bringen.

Als es dann so weit ist, die ersten Models die neuen Kreationen zeigen, brandet immer wieder Beifall auf. Auch Martina Fröhlich aus Kösching findet, es seien „schöne Sachen dabei“. Sie ist auf den Tipp eines Bekannten hin zum ersten Mal bei der Trachtennacht und ist überrascht von der Menge der Leute. Die wird mit zunehmender Dauer der Modenschau auch zum Problem für die Fotografen, weil sich immer wieder Besucher zwischen die Models schmuggeln, aber wegen der hohen Trachtendichte nicht immer eindeutig von den Models zu unterscheiden sind.

Oskar Wack aus Neuburg hat die Probleme der Fotografen nicht. Er ist schon „zum vierten oder fünften Mal da“, weil man „immer nette Leute trifft“ und jedes Mal „die Modenschau ein Highlight“ sei. Mit Wack zusammen wartet Tobias Stamp aus Ingolstadt auf seinen Cocktail. Er ist zum ersten Mal da und findet es „richtig gut“, vor allem wegen der Musik und der „super Stimmung“.

Gut gelaunt ist auch Guillermo Rijo, genannt „Billy“, obwohl er arbeiten muss. Er mixt in der Bar die immer gefragteren Cocktails, vor allem einen „Touch Down“, aber auch „Moscow Mule“ und „Sex on the Beach“ und weiß aus Erfahrung, dass der große Run bald ausbricht: „In 20 Minuten ist die Hölle los.“ Nicht nur bei ihm. Denn längst reicht die Tanzfläche im Eingangsbereich nicht mehr aus, die Tänzer weichen schon in die Durchgänge der benachbarten Räume aus. Bis tief in die Nacht.