Saal (DK) Die Mutter des toten Säuglings, der am 11. April am Donauufer bei Saal entdeckt wurde, ist gefunden. Es handelt sich um eine unter 21 Jahre alte Frau aus dem Großraum Kelheim. „Wir kennen jetzt die Mutter“, teilte der Regensburger Oberstaatsanwalt Wolfhard Meindl am Mittwochnachmittag mit.
Der DNA-Abgleich zwischen Mutter und totem Kind sei eindeutig ausgefallen. Damit seien die Ermittler einen großen Schritt weiter. Meindl betonte aber, dass noch nicht klar sei, ob die Mutter auch die Täterin ist.
Die junge Frau werde derzeit verhört. Wie Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft auf die Mutter gestoßen sind, verriet Meindl nicht. Dies dürfe aus kriminaltaktischen Erwägungen nicht publik gemacht werden. Der Oberstaatsanwalt versicherte aber, dass ein „enormer personeller Aufwand“ getrieben worden sei, um den Tod des Kindes aufzuklären.
Dessen genauer Todeszeitpunkt ist noch immer nicht bekannt. Die Leiche des Säuglings sei „sehr stark verwest“ gewesen, als man sie am 11. April in einem bunten Einkaufskorb am Ufer der Donau entdeckt hatte. „Hier stößt die Rechtsmedizin an ihre Grenzen“, bedauerte Meindl.
Auch zur Todesursache gibt es kaum neue Erkenntnisse. Die Obduktion sei sehr schwierig gewesen. „Möglicherweise ist das Kind durch einen Schnitt gestorben“, erklärte Meindl. Nach den ersten Untersuchungsergebnissen war lediglich bekannt geworden, dass der lebend geborene Säugling aufgrund einer Gewalteinwirkung zu Tode gekommen war. Danach war er nackt in ein lila Handtuch gewickelt und in den Korb gelegt worden. Darin hatte ihn ein Spaziergänger am 11. April auf einer Kiesbank an der Donau durch Zufall entdeckt.
Ein tragischer Unfall hat wahrscheinlich nichts mit dem Tod des Kindes zu tun. Wie berichtet, ist am Dienstag zwischen Saal und Abensberg eine Frau aus dem sozialen Umfeld der Mutter des Säuglings von einem Zug überrollt und getötet worden. „Man kann nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen aber ausschließen, dass dieser Unglücksfall etwas mit dem Tod des Babys zu tun hat“, sagte Meindl. Ob es ein Unfall war, oder ob die Frau den Freitod gesucht hat, ist unklar.
An diesem Kiesbett am Donauufer nahe Saal wurde der Korb mit dem toten Säugling entdeckt. Foto: Kirschner -Foto: Foto:
In diesem Einkaufskorb lag der tote Säugling. -Foto: Foto:
