Aktien und Fonds - Anleger sind Wertpapieren gegenüber skeptisch

23.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:14 Uhr

Viele Anleger lässt die zuletzt positive Börsenentwicklung offenbar kalt. Die Finanz- und Eurokrise hat die Vorbehalte gegenüber Wertpapieren verstärkt.

Das ist ein Ergebnis der Wertpapierradar-Studie der Direktbank Comdirect. Demnach sagen 71 Prozent der Deutschen, ihre Vorbehalte gegenüber Aktien und & Co. hätten in der Krise sogar noch zugenommen.

Schlechtes Image von Wertpapieren


Zwar hat fast die Hälfte aller Befragten (49 Prozent) schon einmal Erfahrung mit Wertpapieren gesammelt. Dennoch haben Aktien und Aktionäre in Deutschland ein schlechtes Image: Immerhin 42 Prozent der Befragten sehen in Aktionären gewissenlose Spekulanten. Für 77 Prozent sind Wertpapiere mit einem unkalkulierbaren Risiko verbunden. Und fast zwei Drittel der Deutschen würden mit Freunden nicht darüber reden, wenn sie Aktien besäßen. Männer sind allerdings etwas zuversichtlicher bei der Einschätzung von Wertpapieren als Frauen.

Lieber Gold als Wertpapiere

Daher verwundert es auch nicht, dass Wertpapiere in der Bevölkerung als unsichere Anlageform gelten – selbst bei einer Laufzeit von etwa zehn Jahren. Jeder vierte Befragte glaubt, dass er sein in Aktien investiertes Geld in jedem Fall zurückbekommen würde. Gold schätzen fast dreimal so viele Befragte als sicher ein - noch. In der Bewertung liegen Festgeld, Sparbuch und Bausparvertrag und Tagesgeld dagegen ganz vorne. Drei von vier Deutschen halten diese Anlageformen für besonders sicher.

Risiko Inflation

Doch diese Einstellung könnte sich in Zeiten besonders niedriger Zinsen als falsch erweisen – nämlich vor allem dann, wenn die Inflationsrate höher ist als der Zins. Man spricht dann von negativen Realzinsen. Wir erleben gerade eine großflächige Vermögensvernichtung in Deutschland. Wer heute sein Geld auf Sparkonten legt, der verliert Vermögenswert, sagt Dr. Thorsten Reitmeyer, Vorstandsvorsitzender der Comdirect Bank AG. Aktien garantierten zwar keine Rendite, beispielsweise in Höhe eines Inflationsausgleichs - aber sie bieten auf längere Anlagedauer zumindest eine gute Chance, die Inflation zu kompensieren oder sogar zu übertreffen. Immerhin: Fast jeder zweite bereits erfahrene Wertpapieranleger nutzt Aktien für den langfristigen Vermögensaufbau.

Die Daten für das Wertpapierradar der Comdirect wurden vom Marktforschungsdienstleister Toluna erhoben und von Comdirect ausgewertet. In einem Online-Panel wurden bundesweit 2.960 Personen über 18 Jahren befragt, quotiert nach Alter, Geschlecht und Region.

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