Dietfurt
Musiktalent auf dem Karrieresprung

Die Dietfurter Dirigentin, Komponistin und Sängerin Katrin Schweiger verarbeitet Gefühle in Noten

16.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:11 Uhr

Die heimatliche Dietfurter Natur auf dem Kreuzberg und im Labertal inspirierte Katrin Schweiger und begleitet im Video "Zauberwoid" einen bayerischen Song mit Jazz- und Rockeinflüssen, der auf YouTube zu hören ist. - Foto: Schweiger

Dietfurt (DK) Als Dirigentin, Komponistin und Sängerin hat sich Katrin Schweiger aus Dietfurt einem Leben für die Musik verschrieben. Am Allerseelentag wird sie im Gasteig in München das "Requiem - Gedenken in Liebe - ein Tango" dirigieren, das im Mai dieses Jahres mit Akkordeonorchester, Alphorn und Tänzerin seine Uraufführung hatte.

 

Am Pult stand sie auch schon beim Musical "Oliver", das im Theodolinden-Gymnasium in München während ihrer Zeit als Musiklehrerin produziert wurde. Auch bei Aufnahmen eigener Filmmusik zu "Redland" führte sie schon den Stab. Die 29-jährige Realschullehrerin mit Filmmusikdiplom arrangierte schon für Konstantin Wecker, komponierte für Werbefilmclips und schaute sich bei deutschen Filmmusikpreisträgern einiges ab. Für Streichorchester ist das ernste Werk "Schwebend" der jungen Musikerin, die Klavier, Querflöte und Gitarre spielt, als Gymnasiastin schon einer Band angehörte und seit Mädchenjahren die Musik zum Beruf machen wollte.

Als Brotberuf studierte sie Lehramt, nebenher nahm sie fleißig Privatunterricht in Komposition und absolvierte schließlich parallel dazu das Studium für Filmmusikkomposition an der Filmakademie. Sie war so erfolgreich, dass die Studentin in ihrem letzten Ausbildungsjahr dort bereits als freie Dozentin wirken durfte. Die Vollblutmusikerin Katrin Schweiger stammt aus einer sehr musikalischen Familie. Vielen Dietfurtern ist Opa Josef Schweiger als beeindruckender Solo-Tenor im Männer- und Kirchenchor noch in bester Erinnerung. Mit dem Akkordeonspielen finanzierte der mütterliche Großvater Max Bunzel sein Studium. Souveräner Gesangssolist ist auch Vater Josef Schweiger, Mutter Christl spielt mehrere Instrumente, singt im Kirchenchor und förderte die Tochter als Instrumentalistin.

Schon das Schulmädchen experimentierte Katrin Schweiger zu Hause auf dem Klavier mit kleinen Kompositionen und Songs, wo "eine wilde Mischung von Deep Purple bis Haydn, Soundtracks aus Bondfilmen und Cats meine Kindheit begleiteten". Im Gymnasium wählte sie Musik als Leistungskurs und pendelte dafür wöchentlich zweimal vom Parsberger zum Regensburger Von-Müller-Gymnasium. Die musikalischen Erfolge ermutigten sie zu einer Vollzeit-Laufbahn als selbstständige Musikerin, Komponistin und Songschreiberin, die sie nach ihren Lehrerjahren inzwischen eingeschlagen hat. Komplett den Noten widmet sich die junge Frau nun, die sich schon als Dramaturgie-Assistentin am Regensburger Theater engagierte. Werbefilme, Zeichentrickfolgen, Ballettszenen und Traumpassagen hat sie mit ihrer Musik unterlegt, Lyrisches in Text und Musik ist effektvoll in "Mondweh" verarbeitet, wo die Kälte einer Mondnacht in Klang und Wort unter die Haut kriecht. Ausdrucksvolle Stimmung beherrscht den "Zauberwoid", wo ebenfalls in Mundart Gefühle wirkungsvoll gesanglich und instrumental vertont werden.

In ihrem aktuellen Projekt werden am 2. November unter der Leitung der vielseitigen Musikerin aus Dietfurt 45 Minuten lang im Carl-Orff-Saal im Gasteig in München effektvolle Klänge zur Endlichkeit des Daseins in der Komposition von Michaela Dietl für die Zuhörer erweckt. Und zwar von einem 16-köpfigen Akkordeonorchester, einem Alphorn und zwei Sopranstimmen.