Pfaffenhofen
Musik als Brücke zwischen Kulturen

29.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:45 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Es ist in mehrerlei Hinsicht ein gelungener Abend gewesen: Gut 120 Menschen folgten der Einladung des Vereins "Freundschaft mit Valjevo" zu einem Fest mit arabischer Musik in den Hofbergsaal - ausgerichtet als Dankeschön für die Hilfsbereitschaft gegenüber Mohamad. Unsere Zeitung berichtete bereits mehrfach über das Schicksal des 16-jährigen Schülers.

Der Tumor an seinem Knie konnte mittlerweile erfolgreich entfernt werden und er auf ist dem Weg zur Genesung. Bernd Duschner, der Initiator der Hilfsaktion, dankte allen engagierten Helfern. Darunter den beiden Ärzten Manfred Lotze und Sigrid Klose-Schlesier, die Mohamad operierten. Großer Dank wurde auch dem Pfaffenhofener Physiotherapeuten Markus Wanke ausgesprochen, der Mohamad bei der notwendigen Krankengymnastik unterstützt.

Doch im Zentrum des Abends stand die Musik: Zunächst spielte ein 14-jähriges Mädchen aus Tunesien in Begleitung ihrer Klavierlehrerin ein paar kurze und bewegende Stücke. Danach kam die Gruppe "Jisr - Brücke" auf die Bühne: Das Trio besteht aus den syrischen Musikern Abathar Kmash (Oud, Cello), Ehab Fakhir (Viola) und Mohcine Ramdan (Schlagwerk, Gesang). Kmash und Fakhir haben beide in Damaskus an der Musikhochschule studiert, bis der Krieg sie zwang, ihr Land zu verlassen. Ramdan lebt seit Jahren in München. Er beherrscht mehrere Instrumente und ist immer wieder einmal als Gastmusiker zu sehen, beispielsweise bei der Kultband Embryo. Hauptberuflich arbeitet der Germanist an der Ludwig-Maximilians-Universität in München im Institut "Deutsch als Fremdsprache". Dort promoviert er nicht nur, er engagiert sich auch durch Lehrtätigkeiten in Integrationskursen, beim Fremdsprachenunterricht und der Beschulung von Flüchtlingen in Bayern. Somit kennt er sich bestens aus im kulturellen Brückenbau.

Und auch musikalisch wurden Brücken gebaut: Das durchweg gemischte Publikum wurde vom Trio in den Bann gezogen. Waren es anfangs noch klassische Stücke, die aus den verschiedensten geografischen und epochalen Winkeln stammten, wurde es mit fortschreitendem Programm zeitgenössischer, bis am Ende alle, die Platz fanden, ausgelassen zur Musik zu tanzten. Und im Anschluss an das Konzert fand ein reger Austausch unter den Besuchern statt, die sich an einem reich gedeckten Buffet mit verschiedenen Köstlichkeiten versammelten.