Ingolstadt
Multikulti im Buchstabenlabor

"Die Welt ist bunt" ist eröffnet: Kinder führen Theaterstück für mehr Integration und Miteinander auf

19.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:10 Uhr

Singende und tanzende Buchstaben gab es bei der Eröffnung der Veranstaltungsreihe „Die Welt ist bunt“ zu bestaunen. Kinder der Christoph-Kolumbus-Grundschule führten ein Theaterstück auf. - Foto: Brandl

Ingolstadt (mbl) Die Veranstaltungsreihe „Die Welt ist bunt – Ingolstadt international“, bei der sich die Schanz drei Wochen von ihrer multikulturellen Seite zeigt, ist seit Donnerstag offiziell eröffnet. Begonnen hat der Abend mit einem Buchstabensalat.

Nicht etwa, weil in den Begrüßungsreden im Rudolf-Koller-Saal im Dachgeschoss der Volkshochschule einiges durcheinandergeraten wäre. Traditionsgemäß startet die Reihe mit einer Aufführung des Internationalen Kindertheaters Ingolstadt (INKI), das sich aus Schülerinnen der Christoph-Kolumbus-Grundschule zusammensetzt. Dieses Jahr mit einem Stück, in dem ein geheimnisumwittertes Buchstabenlabor im Mittelpunkt steht. Die eitle TV-Reporterin Diana Durchblick (dargestellt von Yelda Cavus) möchte herausfinden, was hinter den Mauern des Labors vor sich geht, in dem Zofia Zindel (dargestellt von Emily Ghindea) – ihres Zeichens Professorin und mit sage und schreibe fünf Doktortiteln ausgestattet – mit dort eingesperrten Mitarbeitern experimentiert und so ständig neue Sprachen erfindet. Um vor der Kamera zu glänzen, hat sie sich für den Besuch der Reporterin eine ganz besondere Sprache einfallen lassen. An der Präsentation jedoch ist etwas faul, wie sich herausstellt. Die Mitarbeiter im Labor starten eine Protestaktion und bringen ihre Chefin damit in arge Verlegenheit: Die von ihr erfundene neue Fantasiesprache entpuppt sich als Russisch.

Das musikalische Theaterstück mit Tanzeinlagen ist eine geschickt spielerisch verpackte Reise durch eine multikulturelle Welt, wie sie heute in vielen Großstädten, in denen Menschen aus verschiedensten Nationalitäten miteinander leben, gegenwärtig ist. Auch in Ingolstadt. Das betonte OB Christian Lösel in seiner Begrüßungsrede und scheute dabei nicht den Vergleich mit der Metropole Berlin. In Ingolstadt jedoch habe man in der Stadtgesellschaft gelernt, aufeinander zuzugehen, stellte er fest. Und das fange bei den Kindern auf den Pausenhöfen an. Gespannt war das Stadtoberhaupt im Vorfeld der Aufführung aber auch auf die Figur der Zofia Zindel – „die Professorin mit den vielen Doktortiteln“, wie Lösel schnell erkannte. Wollte er, der selbst einen akademischen Grad besitzt, doch unbedingt wissen, ob diese auch alle „rechtmäßig erworben“ worden seien.

Eine befriedigende Antwort darauf konnte das Stück, das wie im vergangenen Jahr von Melanie Arzenheimer verfasst wurde, zwar nicht vermitteln. Dafür aber erhielten die Kinder für ihre lebendige und kurzweilige Aufführung unter der Spielleitung von Christine Storch zum Ende einen kräftigen Applaus vom Publikum und viel Lob von den Vertretern der Veranstalter, Peter Karmann von der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft sowie Helmut Küstenmacher von der Evangelischen Aussiedlerarbeit. Dazu gab es Freikarten fürs Kino.

„Die Welt ist bunt“ dauert noch bis 4. Juli. Am kommenden Freitag und Samstag, 26. und 27. Juni, findet die Veranstaltungsreihe ihren Höhepunkt mit dem „Fest der Kulturen“ im Klenzepark im Bereich der Donaubühne.