Kelheim
Müllgebühren bleiben stabil

Noch können die Rücklagen an die Bürger weitergegeben werden / Niedrigere Verbrennungskosten

20.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:22 Uhr

Kelheim (DK) Seit mittlerweile drei Jahren sind die Müllgebühren im Landkreis Kelheim stabil geblieben. Das wird in absehbarer Zukunft auch so bleiben, hat der Umweltausschuss des Landkreises in seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

Die Gesamtkosten der Abfallwirtschaft lagen im vergangenen Jahr mit 7,692 Millionen Euro um 288 000 Euro oder 3,61 Prozent unter denen des Jahres 2010. Dennoch kam es in diesem Bereich zu einer Unterdeckung von knapp 350 000 Euro. Der Umweltausschuss nimmt das Defizit jedoch billigend in Kauf, da die in den vergangenen Jahren aufgelaufenen Rücklagen sukzessive abgebaut und über eine bis auf Weiteres stabile Müllgebühr an die Bürger zurückgegeben werden sollen.

Zumindest dieses und nächstes Jahr werden die Gebühren nicht steigen, denn nach Aussage von Daniela Puntus vom Abfallwirtschaftsreferat beläuft sich das Rücklagenpolster noch immer auf rund 1,5 Millionen Euro. Für die Rekultivierung von Deponien sind weitere etwa 1,2 Millionen Euro vorhanden, die jedoch nicht angetastet werden sollen.

Für das gute Rechnungsergebnis 2011 gibt es zwei Hauptgründe. Zum einen hat die Müllverbrennungsanlage Ingolstadt die Gebühren zu Beginn des vergangenen Jahres und auch heuer um jeweils 20 auf jetzt 140 Euro pro angelieferter Tonne Hausmüll gesenkt. Auf der anderen Seite konnte man nach den Worten des Sachgebietsleiters Heinz Pirthauer beim Altpapier bessere Preise erzielen. Die Sammlung und Vermarktung von Papier wurde jetzt neu ausgeschrieben, der Auftrag ist noch nicht vergeben.

Aufgeschlüsselt in die beiden großen Kostenblöcke lief die Entwicklung ganz unterschiedlich, wie der jetzt vom Umweltausschuss zur Kenntnis genommenen Betriebsabrechnung der Abfallwirtschaft zu entnehmen ist. So stiegen die Personalkosten um knapp 53 000 Euro oder 6,89 Prozent auf rund 818 000 Euro. Dies erklärt sich aus den üblichen Veränderungen im tariflichen Bereich und zusätzliche Einstellungen wie einen Ersatzmann für einen in Alterszeit gegangenen Außendienstmitarbeiter sowie einen zusätzlichen Angestellten für die Planung und Überwachung der Rekultivierung der Deponien Arnhofen und Wildenberg und einen neuen Mitarbeiter im Wertstoffhofzentrum Arnhofen.

Um insgesamt 346 500 Euro oder 4,84 Prozent sind dagegen die Sachkosten mit jetzt 6,813 Millionen Euro gesunken. Hier machen sich die günstigeren Müllverbrennungsgebühren bemerkbar sowie eine Kostenrückerstattung bei der Rest- und Biomüllabfuhr. Dem gegenüber stehen Steigerungen im Bereich des Biomülls aufgrund der Aktion „Eigenkompostierung oder Biotonne“.

Fast ein Drittel der Gesamtkosten entfallen laut Betriebsabrechnung auf die Müllverbrennung. Gut zwölf Prozent macht der Restmüll aus vor den Personalaufwendungen mit knapp elf Prozent. In die einzelnen Abfallsparten aufgegliedert sind die Anteile wie folgt: Biomüll 9,03 Prozent, Papier 6,71 Prozent, Grüngut 6,04 Prozent und Sperrmüll 5,69 Prozent.

Vorwiegend wegen höherer Einnahmen aus der Papiervermarktung konnten die Erlöse um knapp 367 000 Euro oder 5,26 Prozent auf 7,342 Millionen Euro gesteigert werden. Davon stammen 389 000 Euro (plus 6,55 Prozent) aus dem Betrieb der Deponien und 6,953 Millionen Euro (plus 5,19 Prozent) aus der Abfallbeseitigung, also den Gebühren aus den Haushalten.