Ingolstadt (mbl) Als sie sich kennenlernten, waren sie allesamt noch junge Mamas: Rund 20 jung gebliebene Damen kamen im evangelischen Gemeindezentrum St. Lukas zusammen, um das 40-jährige Bestehen der sogenannten Montagsmütter zu feiern.
Mit an der Kaffeetafel Platz nahmen auch die Pfarrer der Gemeinde, Gottfried Stark und Victor Linn. Besonders herzlich wurde die frühere Pfarrfrau Uta Wagner empfangen, die den Frauenkreis 1977 ins Leben gerufen hatte. Sie war eigens vom Chiemsee angereist. Wagner und ihr Mann, damals Pfarrer von St. Lukas, verließen Ingolstadt 1990. "Ich gründete den Kreis mit vier Frauen, er ist dann auf 17 Teilnehmerinnen gewachsen", erzählt sie von den Anfängen. Da es sich damals um Mütter mit kleinen Kindern handelte, die sich immer montags trafen, entstand der Name Montagsfrauen. Die Treffen dienten vornehmlich dem Erfahrungsaustausch. "Dabei ging es um Themen, die uns nah waren, den christlichen Glauben aber nicht ausklammerten. Wir haben aber keine Bibelarbeiten erstellt", umschreibt Wagner Sinn und Zweck der Zusammenkünfte, bei denen beispielsweise über Kindeserziehung geredet wurde. "Wir haben aber auch über unsere Erfahrungen gesprochen, die wir mit unseren Namen gemacht haben", so Wagner. Jährlich veranstaltete der Kreis zudem einen Ausflug.
Bis heute können in der Kirche von St. Lukas zur Weihnachtszeit die Krippenfiguren bewundert werden, die Montagsfrauen vor etwa 50 Jahren in Handarbeit angefertigt haben. Die Köpfe und Hände der Figuren bestehen aus Wachs. Auch gesungen haben die Frauen stets gerne, was sie während der Feier eindrucksvoll unter Beweis stellten. Sie stimmten einen Kanon an. Abgerundet wurde der Tag durch einen Vortrag der Historikerin Susanne Greiter zur Reformatorin Argula von Grumbach. Eine passende Geste zum Jubiläum der Reformation, die sich Pfarrer Stark als Geschenk für die Damenrunde zum 40-Jährigen hat einfallen lassen. Auch nachdem Wagner Ingolstadt verlassen hatte, setzte sie die Tradition der Frauenkreise fort. Sie gründete diese auch in Memmingen und in Prien, wohin sie mit ihrem Mann jeweils zog.
Die St.-Lukas-Montagsfrauen treffen sich auch heute noch regelmäßig zum gemütlichen Beisammensein und beteiligen sich an Aktivitäten in der Pfarrei.
