Die Internet-Telefonie erfreut sich in Deutschland großer Beliebtheit. Kein Wunder: Schließlich erlauben Dienste wie Skype Gratis-Anrufe der Nutzer untereinander und bieten einen echten Spar-Vorteil.
Solche Anwendungen gibt es auch für Handys. Das Problem: Die meisten Mobilfunkanbieter erlauben Internet-Telefonie (Voice-Over-IP) gar nicht oder nur gegen einen Aufpreis. Aufschluss geben die AGB oder der Kunden-Service.
O2 hat als einziger Netzbetreiber 2009 die Nutzung von Voice-over-IP offiziell erlaubt. Somit können neben O2-Kunden auch Kunden des Discounters Fonic ohne Gewissensbisse übers Internet telefonieren.
Trotz der Einschränkungen können Online-Telefonie-Apps auch für die Kunden anderer Anbieter interessant sein und Kosten sparen. Schließlich kann man sich auch über WLAN mit dem Handy eine Datenverbindung aufbauen. Der Vorteil: Auf diese Weise verletzt man keine Vertragsbedingungen und schont das monatliche Surf-Volumen.
Tipp: Bevor man einen Internet-Telefonie-Dienst nutzt, sollte man sicherheitshalber die Mobilfunk-Datenverbindung unterbrechen. Wie das geht, erklärt der Kundenservice oder man lädt sich eine entsprechende App herunter, die den Vorgang vereinfacht. Wer das Mobilfunknetz für die Internet-Telefonie nutzen will, sollte sicherstellen, dass er eine Datenflatrate abgeschlossen hat. Andernfalls geht die Ersparnis beim Telefonieren danach für die Gebühren der Datennutzung drauf.
Skype
Den bekannten Internet-Telefonie-Dienst Skype gibt es auch für Android- , Symbian-Handys sowie fürs iPhone. Wer bereits auf dem Rechner Skype nutzt, kann dasselbe Konto und damit auch die gespeicherten Kontakte auf dem Handy nutzen. Skype ermöglicht kostenlose Anrufe innerhalb von Skype und kostenpflichtige Anrufe in Festnetz- und Mobilfunknetze weltweit. Anrufe ins spanische Festnetz kosten beispielsweise 2,2 Cent pro Minute.
Skype-Kunden können sich entweder für ein Prepaid-Guthaben oder für ein Monatsabonnement entscheiden. Das Europa-Package, das Anrufe in die Festnetze von 24 europäischen Ländern erlaubt, kostet 5,99 Euro im Monat.
Sipgate
Auch Sipgate ist ein Dienst für Internet-Telefonie bei dem man aber gleichzeitig eine Festnetznummer aus der Heimat-Region wählen kann. Wenn man über Sipgate telefoniert, wird also stets die Festnetznummer angezeigt. Selbst wenn man zur Zeit des Anrufs gar nicht in Berlin oder München, sondern in Portugal am Strand sitzt.
Sipgate gibt es für Android-Telefone sowie für Apples iPhone. Auch bei Anrufen über das Handy wird die registrierte Festnetznummer angezeigt. Der Vorteil: Man kann sich auch über eben diese Festnetznummer anrufen lassen, der Anrufer spart also die Kosten für den Anruf auf dem Handy.
Tipp: Sipgate kann so dabei helfen, Roaming-Kosten zu sparen. Einfach mit dem Handy im Hotel oder einem Internet-Café in ein WLAN-Netz einloggen und telefonieren. Hier sollte man aber besonders darauf achten, dass keine Datenroaming-Kosten entstehen. Denn das könnte empfindlich teuer werden.
Sipgate bietet einen Basic-Tarif ohne Grundgebühr. Anrufe ins deutsche Festnetz kosten hier 1,79 Cent pro Minute, Anrufe ins Handy-Netz 14,9 Cent pro Minute. Eine Flatrate ins deutsche Festnetz und das Festnetz von 27 europäischen Ländern kostet im Basic-Tarif 8,90 Euro pro Monat. Ohne Auslandstarif kostet ein Anruf ins spanische Festnetz 2,5 Cent pro Minute, ins spanische Handy-Netz 24,9 Cent pro Minute.
Forfone
Der Anbieter Forfone hat sich auf die Internet-Telefonie per Handy spezialisiert. Wie bei Skype können angemeldete Nutzer untereinander gratis telefonieren. Zusätzlich gibt es jeden Monat 100 Freiminuten gratis ins deutsche Festnetz.
Nach dem Aufladen von Guthaben sind ebenfalls Anrufe in ausländische Netze möglich. Für die Gesprächsminute ins spanische Festnetz werden 2,9 Cent abgerechnet, im spanischen Handy-Netz fallen 22,9 Cent pro Minute an. Weltweit können SMS für 1,9 Cent versandt werden. Anders als bei Sipgate wird bei Anrufen mit Forfone die eigene Handy-Nummer angegeben.
Fazit: Je nachdem wie das eigene Telefonierverhalten aussieht, kann man mit Internet-Telefonie-Apps bares Geld sparen. Allerdings sollte man darauf achten, nicht die AGB des eigenen Mobilfunkanbieters zu verletzen oder hohe Datenkosten zu verursachen.
