Eichstätt
Mitschke gestorben

07.06.2013 | Stand 03.12.2020, 0:03 Uhr

Eichstätt (EK) Die Lithographie-Werkstatt Eichstätt kann die geplante Ausstellung von Helmut Mitschke aus Kißlegg im Allgäu nicht durchführen: Seine Einladung musste der schwerpunktmäßig im Steindruck arbeitende Künstler krankheitsbedingt absagen.

Jetzt ist Helmut Mitschke (Foto) gestorben.

Mitschke begegnete bereits als Schüler und Student in der „Lithographie-Anstalt“ seines Großvaters dem gewerblichen Steindruck. Die Wurzeln seiner Familiengeschichte stecken auch in der Gegend rund um Eichstätt. „Ich begleitete meinen Vater, als er noch Steine kaufte, während die gewerbliche Lithographie schon am Verschwinden war. Später, um 1970, als ich schon eine eigene Werkstatt hatte, erstand ich noch einmal zwei schöne große Steine. Ich ahnte damals nicht, dass bald viele Werkstätten aufgeben und Steine in Menge verkauft würden. Immerhin traf ich noch den sehr alten Direktor Glöckel an, der sich an meinen Großvater erinnerte. Auch im alten Museum auf dem Maxberg habe ich noch gedruckt. Es handelte sich um eine Zeichnung von Quaglio (Hirtenknabe); vermutlich ein Umdruck vom Originalstein.“ Helmut Mitschke schrieb diese Sätze auf eine Karte und er freute sich sehr auf den Aufenthalt in der Lithographie-Werkstatt Eichstätt.

Er leitete bei den 9. Hamburger Lithographietagen den Workshop und unterrichtete in der Druckwerkstatt Schloss Haldenstein; Gastaufenthalte führten ihn in die Lithographiewerkstatt „Neuhauser Kunstmühle“ bei Salzburg, nach Schloss Haldenstein bei Chur und seit 1996 jährlich in die Steindruck-Werkstatt Montcelin in Burgung. Helmut Mitschkes Bildidee ist meist eng mit der handwerklich-technischen Vorgehensweise verbunden. Er nannte als wichtigsten Antrieb seines Arbeitens das Überwinden der technischen Widerstände durch die in Jahren erworbenen Erfahrungen.