Schambach
"Mit viel Herzblut"

Hans Schödl leitete 26 Jahre den Politik-Sachausschuss im Diözesanrat

28.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:15 Uhr

Schambach (HK) Mit einem abwechslungsreichen Abendprogramm verabschiedeten die Mitglieder des Sachausschusses „Gesellschaft und Politik“ ihren langjährigen Vorsitzenden Hans Schödl. Insgesamt sieben Wahlperioden, von 1988 bis 2014, leitete Schödl (Foto) den Sachausschuss im Diözesanrat des Bistums Eichstätt.

Die stellvertretende Vorsitzende Maria Weidenhiller dankte Schödl für die geleistete Arbeit. Hans Schödl habe den Ausschuss „mit viel Herzblut und persönlichem Engagement“ geführt.

Toni Hein, langjähriger Geschäftsführer des Diözesanrats, ließ die Geschichte des Gremiums Revue passieren. Seit 1971 gebe es die Sachausschüsse. Immer wieder hätten sie auf wichtige gesellschaftliche Brennpunkte hingewiesen und aus Sicht der Christen Stellung bezogen. Diese rege politische Debatte habe dazu geführt, dass viele Mitglieder über Jahrzehnte hinweg mitgearbeitet hätten. „Es kommt mir wie eine Sisyphusarbeit vor“, sagt eines der Gründungsmitglieder, Wolfgang Hein. „Die Probleme, die wir schon vor 20 Jahren auf die Agenda gesetzt haben, sind heute nicht nur aktuell, sondern akut.“

Der Sachausschuss „Gesellschaft und Politik“ organisierte unter Hans Schödl zahlreiche Diskussionsveranstaltungen. „Wir hatten Mitte der 1990er Jahre Veranstaltungen mit 100 bis 160 Teilnehmern“, erzählt Schödl. Er habe nicht nur den damaligen Gesundheitsminister Horst Seehofer, den Präsidenten des Europäischen Parlaments, Ingo Friedrich, sondern auch den Europa-Abgeordneten Otto von Habsburg für Vorträge gewinnen können.

In den vergangenen zwei Wahlperioden sei das Interesse aber merklich zurückgegangen. Besonders schmerzlich empfinde er, dass in letzter Zeit Politiker und Gesellschaftsvertreter nichts mehr über den Diözesanrat und seine Ausschüsse wissen. „Bei Telefonaten mit möglichen Referenten musste ich immer erst erklären, bevor eine Anfrage weiterbearbeitet wurde“, meinte Schödl. Darin sieht auch Richard Ulrich, derzeitiger Geschäftsführer des Gremiums, eine wichtige Aufgabe für die Zukunft.