Ingolstadt
Mit Schokolade schweben

Zum ersten Mal erlebten Mädchen und Buben der Kita Mariengarten das "Abenteuer Sinne" im Klenzepark

28.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:44 Uhr

Süße Meditation auf der Wiese: Während die Kinder ein Stück Schokolade oder Gummibärchen im Mund zergehen lassen, liest Claudia Lange eine Geschichte vor. Die Mitarbeiterin des Instituts für Gesundheitsbildung und Prävention leitet das Projekt „Abenteuer Sinne“ - Foto: Roll

Ingolstadt (DK) Hören, sehen, schmecken, riechen und fühlen – mit ihren fünf Sinnen beschäftigten sich gestern die Kinder der Kindertagesstätte Mariengarten. Höhepunkt des Ausflugs in den Klenzepark: eine Schokoladenmeditation.

Die Kita Mariengarten ließ sich gestern für ihre Kinder etwas ganz Besonderes einfallen. Am Vormittag versammelten sich 26 Mädchen und Buben sowie vier Betreuerinnen – und eine Mama war auch mit dabei. Das „Abenteuer Sinne“, entwickelt vom Institut für Gesundheitsbildung und Prävention der Danuvius-Akademie, sollte ihnen helfen, das Selbstbewusstsein zu stärken und die Natur spielerisch zu erkunden. Und das bei herrlichem Spätsommerwetter.

Zunächst zogen alle Kinder ihre Schuhe aus. Anschließend wurden die Kleinen paarweise aufgeteilt, und die Betreuerinnen Claudia Lange, Stephanie Schneider, Renate Kiesewetter und Dominique Gjonpapaj, verbanden ihnen die Augen mit Tüchern. So sollten die Kinder sich auf das Fühlen der verschiedenen Böden aus Kies, Gras oder Beton konzentrieren.

Nach einer Runde an der Hand durften die Kleinen die Augenbinden wieder abnehmen und noch einmal dieselbe Strecke laufen. Dabei fanden einige das Gefühl an den Fußsohlen beim ersten Durchgang intensiver als beim Zweiten.

Während die Kinder immer zu zweit herumgeführt wurden, spielten die übrigen ausgelassen in den Wiesen und am Kiesweg. Einige warfen sich zusammen mit der Mama Maria Blücher kleine Bälle zu, andere erfrischten sich und hielten ihre Füße in den künstlich angelegten Bachlauf, der vom Klenzepark aus in die Donau mündet. Dennoch mussten alle beim Spielen aufpassen, denn der Boden im Bach war sehr rutschig, und außerdem entdeckten die Betreuerinnen auf den Wegen und in den Wiesen immer wieder einige Glasscherben, die sofort entsorgt wurden. „Man kann von Glück sagen, dass kein Kind in eine Scherbe getreten ist“, sagte Renate Kiesewetter nach dem barfüßigen Spaziergang. Für alle Notfälle war natürlich ein Verbandskasten zur Hand.

Als Nächstes zogen alle Kinder wieder ihre Schuhe an und bekamen von Claudia Lange ein buntes Band in den Farben grün, weiß, blau, oder gelb. Darauf schrieben die Mädchen und Buben ihre Namen. Die Bänder wurden zu einem großen Ring zusammengeknotet und an dem Apfelbaum befestigt, der in der Mitte des Pflanzenlabyrinths steht. Beim Durchstreifen des Gartens sollten die Kinder die Gerüche der unterschiedlichsten Blumen wahrnehmen und genießen.

Viele wollten allerdings lieber ein Wettrennen zum Baum machen – das ging jedoch nicht, da sie Hand in Hand im Gänsemarsch auf dem verschlungenen Weg zur Mitte des Blumengartens geführt wurden. Nachdem der Bänderring am Baum hing, durften sich die Kinder wie üblich an dieser Stelle etwas wünschen.

Als Nächstes versammelten sich die kleinen Abenteuerer auf Decken, die auf der Wiese ausgebreitet wurden. Bei der sogenannten Schokoladenmeditation bekam jedes Kind ein Stück Schokolade oder ein Gummibärchen, das nicht gekaut, sondern mit der Zunge am Gaumen zerdrückt werden sollte. Dabei mussten alle auf Wespen aufpassen, die gern auch bei dieser süßen Meditation mitmachen wollten. So verschwanden alle Schokostückchen rasch in den Mündern. Leider auch zu schnell für unseren Fotografen, der vergeblich versuchte, ein Bild von diesem Moment zu machen. Zum Trost bekam er aber auch etwas Süßes ab.

Während sich der süße Geschmack im Mund ausbreitete, las Claudia Lange eine Geschichte vor. Darin ging es um einen Ausflug in die Schokoladenwolken. Die Kinder schlossen die Augen und stellten sich genau vor, in einer solchen Wolke zu schweben.

Dann hieß es wieder: Augen öffnen und in die Wirklichkeit zurückkehren. Leider verging die Zeit so schnell, dass die Ausflügler, hektisch und unter Zeitdruck, ihre Sachen zusammenpackten, um den Bus nicht zu verpassen. Denn in der Kita Mariengarten wartete bereits das Mittagessen.

Ein Blick in die lachenden Gesichter der Mädchen und Buben genügte, um zu sehen, dass es für sie ein wundervolles Erlebnis war. Bis auf ein Kind, das am Ende des Ausflugs von einem Insekt gestochen wurde. Doch da holten die Betreuerinnen sofort Eisbeutel heraus und versorgten den kleinen Patienten umgehend, sodass die Freude am Ende allseits ungetrübt war.