Nürnberg
Mit Rückenwind

Nach Remis gegen Dortmund hofft der 1. FC Nürnberg in Düsseldorf auf ersten Sieg seit September 2018

22.02.2019 | Stand 23.09.2023, 6:03 Uhr
Nürnbergs Trainer Boris Schommers. −Foto: Daniel Karmann

Nürnberg (DK) Fast eine komplette Bundesliga-Halbserie ist der 1. FC Nürnberg ohne Sieg. Das 0:0 gegen Borussia Dortmund macht nun zumindest neue Hoffnung und soll "ein Startpunkt" werden, auf den die Mannschaft zukünftig aufbauen kann, findet Interimstrainer Boris Schommers vor dem Auswärtsspiel am Samstag (18.30 Uhr) bei Fortuna Düsseldorf .

Die Sache mit dem Gewinnen und dem Verlieren ist offenbar doch nicht ganz so eindeutig, wie man vielleicht annehmen könnte. Denn gewonnen hat der 1. FC Nürnberg in der Bundesliga schon sehr lange nicht mehr. Und doch behauptet Interimstrainer Boris Schommers auf die Frage, ob der Druck vor der Partie gegen Spitzenreiter Borussia Dortmund-Spiel geringer gewesen sei als vor dem Spiel gegen Fortuna Düsseldorf, etwas anderes: "Ich würde nicht sagen, dass wir nichts zu verlieren hatten. Wir hatten gegen Dortmund aber vor allem eine Menge zu gewinnen - und das haben wir auch." Nicht das Spiel, aber immerhin einen überraschenden Punkt und für Nürnberger Verhältnisse in dieser Saison viel Respekt. Bei der Fortuna gebe es am Samstagabend nun wieder "eine Menge zu gewinnen", bekräftigt der Interimstrainer.

Die Wahrheit ist: Seit 16 Spielen, also fast eine komplette Bundesliga-Halbserie lang, wartet der Club auf einen Sieg. Und eigentlich dürfte die Stimmung ähnlich schlecht sein wie diese Bilanz. Doch irgendwie hat es Schommers offenbar doch geschafft - das Ergebnis gegen den BVB tat sein Übriges -, dass die Grundhaltung optimistisch bleibt. Sogar viel gelacht wurde in dieser Woche. "Das ist ja immer positiv, wenn am Arbeitsplatz gelacht wird", sagt der 40-Jährige, nicht ohne zu betonen: "Natürlich hat es an der nötigen Ernsthaftigkeit nie gefehlt."

So bereitet sich Schommers extrem gewissenhaft auf sein zweites Spiel in der hauptverantwortlichen Position vor. Veränderungen könnte es geben, der frisch gebackene Vater Virgil Misidjan ist wieder dabei, auch zwei oder drei Stürmer seien denkbar. "Wir müssen mehr agieren, mehr Akzente setzen und uns mehr Torchancen herausspielen", sagt der Trainer, dessen Team gegen Dortmund vor allem defensiv überzeugte.

Überhaupt, das 0:0 am vergangenen Montag gegen den Tabellenführer sei freilich nicht der spielerische Maßstab gewesen, an dem sich der Club in Zukunft orientieren möchte. Auch zum Verlassen des letzten Tabellenplatzes hatte es nicht gereicht. "Wir kennen die Tabellenkonstellation", sagt Schommers deshalb. Dennoch sei das Dortmund-Spiel, wie er es nennt, "ein Startpunkt, auf dem wir in Zukunft aufbauen möchten".

Gelingt das seiner Mannschaft, die am Samstag nach wie vor ohne Georg Margreitter und den noch länger verletzten Kevin Goden auskommen muss, halten die Franken den Anschluss an die direkten Nichtabstiegsplätze und dürften in den kommenden Wochen doch noch von der Rettung träumen. Dortmund soll die Starthilfe gewesen sein. "Wir fahren jetzt mit breiterer Brust nach Düsseldorf", sagt Linksverteidiger Tim Leibold selbstbewusst.

In Sachen Gewinnen und Verlieren steht jedenfalls so viel fest: Im vergangenen Zweitliga-Jahr gewann der Club das Aufsteigerduell in Düsseldorf mit 2:0, verlor zu Hause am letzten Spieltag aber mit 2:3. "An das Auswärtsspiel wollen wir anknüpfen", sagt Leibold. Denn auch so viel steht fest: Ein Sieg wäre der erste seit September 2018 - seit dem 3:0 gegen Fortuna Düsseldorf.

Matthias Vogt