Augsburg
Bis in die Haarspitzen motiviert

FCA-Verteidiger Philipp Max will im Spiel beim SC Freiburg seinen persönlichen Aufschwung fortsetzen

22.02.2019 | Stand 23.09.2023, 6:03 Uhr
Teamplayer: Nach dem couragierten Auftritt gegen den FC Bayern verspürt Augsburgs Außenverteidiger Philipp Max "verdammt große Lust" auf das Auswärtsspiel in Freiburg. −Foto: Puchner/dpa

Augsburg (DK) Gegen den FC Bayern führte Philipp Max den FC Augsburg vor einer Woche erstmals als Kapitän aufs Feld - und zeigte seine beste Leistung in dieser Bundesliga-Rückrunde. Das weckt weiter Interesse bei anderen Vereinen. Zuerst möchte Max mit dem FCA aber den Klassenerhalt sichern. Den ersten Schritt dazu können die Schwaben am Samstag (15.30 Uhr) beim SC Freiburg machen.

Philipp Max hat, wie er selbst sagt, immer Lust auf Fußballspielen, was für einen Profi ja grundsätzlich erst einmal eine gute Voraussetzung ist. In dieser Woche nun war die Lust aber offenbar noch einmal ein bisschen größer. Er habe sogar "verdammt große Lust" auf das Auswärtsspiel, verrät Max. Die Partie findet allerdings nicht bei Borussia Dortmund oder beim FC Bayern statt, sondern beim SC Freiburg. Max aber sagt: "Das ist wieder mal so ein Tag, für den der Verein steht: Da kann man sein bestes Gesicht zeigen."

Woran genau es nun liegt, dass der linke Flügelflitzer selbst so beflügelt in das Auswärtsspiel geht? Vielleicht ja an der Kapitänsbinde, die der 25-Jährige vor einer Woche erstmals tragen durfte. Oder am guten Auftritt der gesamten Mannschaft und von Max im Speziellen, der beim 2:3 gegen den FC Bayern beide Tore vorbereitet hatte. "Es ist ein Spiel auf Augenhöhe", sagt er, "eines, in dem man wieder heranrücken und die Konstellation für sich selbst wieder positiver gestalten kann." Mit einem Sieg würde sich der FCA bis auf drei Punkte an die Freiburger heranschieben, damit ein weiteres Team in den erweiterten Abstiegskampf mit hineinziehen. Für den Teamplayer Max muss das als Begründung für die große Vorfreude reichen.

Das Heimspiel gegen die Münchner war für ihn dennoch auch eine Art persönliches Comeback. Es solle keine Ausrede sein, sagte der Linksfuß, "aber ich war in den vergangenen Wochen echt platt". Das Trainingslager in Spanien hatte Max wegen eines hartnäckigen Infekts verpasst, der Rückstand zog sich auch durch die ersten Rückrundenspiele. Und dann musste der eigentliche Linksverteidiger gegen Bayern auch noch weiter vorne, auf der nicht unbedingt geliebten linken Außenbahn ran. Noch dazu erstmals mit der Kapitänsbinde, weil Daniel Baier gelbgesperrt fehlte.

"Ich glaube, der Trainer hat gesehen, dass es bei mir nicht so gut lief und wollte mich motivieren", sagt Max. Es funktionierte. Die zusätzliche Motivation überlagerte die zusätzliche Belastung. In Freiburg ist Baier wieder einsatzfähig.

Trotzdem hoffen die Augsburger darauf, weiterhin den gewohnten Max zu erleben. Den, der seit seinem Wechsel aus Karlsruhe im Sommer 2015 auch für den Verein steht: jung, lauffreudig, lernfähig und teamorientiert. Dazu als Defensivspieler extrem torgefährlich: 23 Treffer bereitete Max als eigentlicher Linksverteidiger in 114 Bundesliga-Spielen vor. In der Saison 2017/18 war er hinter Thomas Müller (16) mit 13 Assists zweitbester Vorlagengeber der gesamten Bundesliga. Die Nationalmannschaft, in der viele den Augsburger längst sehen, bleibt ein Thema.

Genauso aber auch ein Wechsel zu einem größeren Klub. Wie die "Sport Bild" in dieser Woche berichtete, soll Borussia Dortmund aktuell starkes Interesse am Sohn des ehemaligen Bundesliga-Torschützenkönigs Martin Max haben. Max' Vertrag läuft bis Sommer 2022, eine Austiegsklausel gibt es nicht. Findet der 25-Jährige zu gewohnter Form zurück, wird es wohl schon in diesem Sommer neue Diskussionen geben. Für Max ist das aktuell aber kein Thema. Er will am Samstag mit der Augsburger Mannschaft zeigen, "dass wir hungrig sind und da unten raus wollen", sagt er. Das alleine reicht dem Linksfuß vorerst zur großen Lust am Fußballspielen.

Matthias Vogt