Nandlstadt
"Mit nix hinterm Berg hoitn"

Die Sauglocknläutn nehmen am Internationalen Volksmusiktag in Aldersbach teil

26.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:44 Uhr

Vollblut-Bayern und Vollblut-Musiker: Die Sauglocknläutn aus der Hallertau bestehen aus Richard Ermeier (links) und Walter Zinkl. Die Musik-Kabarettisten sind Multi-Instrumentalisten. - Foto: Sauglocknläutn

Nandlstadt (vb) "Sauglocknläutn hoasst für uns, grodraus redn, mit nix hinterm Berg hoitn" - so versteht die Gruppe Sauglocknläutn aus der Hallertau ihren Job als Musik-Kabarettisten. "Song, wos wohr is, aa wenns amoi unangenehm is." Schon seit fast 20 Jahren touren Richard "Ritsch" Ermeier und Walter Zinkl auf Bayerns Kleinkunstbühnen, spielen bei Dorf- und Stadtfesten und bei Vereinen.

Die beiden Freunde sind dabei multiinstrumental unterwegs - Richard Ermeier beherrscht Akkordeon, Melodica und singt Bariton. Sein Kompagnon Walter Zinkl spielt Bass, Gitarre, Ukulele, Bariton und singt Tenor.

"Von der sogenannten Volksmusik halte ich so viel wie von Weihnachten am 31. Februar", sagt Ermeier. "Was heute als bayerische Volksmusik verkauft wird, hat mit Bayern nicht mehr viel zu tun. Das sind in unseren Augen billige Texte und billige Melodien." Die Sauglocknläutn wollen echte, hintersinnige Musik machen. "Mit Fleisch", wie es Richard Ermeier nennt.

In seinen Zwanzigern war er einige Jahre mit seiner Quetschn als Straßenmusikant in Europa, Südafrika, Nordamerika und Kanada unterwegs. Nach 20 Jahren beim Radio arbeitet er mittlerweile freiberuflich, hat ein Hörbuch über die Hallertau eingesprochen und verdient sein Geld mit Gstanzln, die er für Hochzeiten oder andere Anlässe verfasst. Ebenfalls von der Musik lebt Walter Zinkl. Er hat am Münchner Bass Institut und an der Neuen Jazz School München studiert und ist heute selbst Dozent. Außerdem arbeitet er als Komponist und Texter. Beide Musiker sind übrigens eigenen Angaben zufolge "knapp über 50" und mit ihren zahlreichen Programmen schon etliche Male in der Region rund um Ingolstadt aufgetreten.

Aufgrund des regen Austauschs der Musiker untereinander sind die Künstler aus der Hallertau auf den Internationalen Volksmusiktag am 17. September im Kloster Aldersbach aufmerksam geworden und haben sich mit einem zweiminütigen Clip über den "Toni und die Drohne" beworben - einem witzigen Stück über einen Spanner, der seine Drohne über die Nachbarsgärten fliegen lässt.

Für ihren Auftritt bekommen die Sauglocknläutn keine Gage. "Das machen wir wegen dem Spaß an der Freude", sagt Ermeier. "So etwas ist immer eine rechte Gaudi." Auf die Zuhörer in Aldersbach wartet ein Best-of aus den bisher acht veröffentlichten Alben. "Aber natürlich mit unseren kabarettistischen Ansagen dazwischen", verspricht Ermeier.

Stimmen Sie vom 29. Juli bis 3. September auf www.pnp.de/volksmusik" class="more"%> für Ihre Lieblingsmusiker ab. Dort finden Sie Hörproben und Kurzbeschreibungen aller zehn Gruppen und Einzelteilnehmer am diesjährigen Wettbewerb.