Langenbruck
Mit modernen Elementen

Langenbrucker Aufbahrungsstätte erhält kirchlichen Segen Baukosten liegen bei 278 000 Euro

29.11.2016 | Stand 02.12.2020, 18:59 Uhr

Den kirchlichen Segen erhielt am vergangenen Sonntag die neue Aufbahrungsstätte auf dem Langenbrucker Friedhof. Zahlreiche Fahnenabordnungen wichtiger Traditionsvereine waren erschienen. - Foto: Vogl

Langenbruck (PK) Die neue Langenbrucker Aufbahrungsstätte hat am vergangenen Sonntag den kirchlichen Segen von Pfarrer Michael Schwertfirm erhalten. Bürgermeister Michael Franken und Architekt Florian Schweiger blickten beim Festakt kurz auf die Entstehung des Gebäudes zurück.

Zahlreiche Fahnenabordnungen der wichtigsten Traditionsvereine waren schon beim Gottesdienst dabei, ehe zu den Blasmusikklängen der Reichertshofener Musikanten ein Festzug zur neu errichteten Aufbahrungsstätte stattfand. Auch viele Interessierte aus der Bevölkerung nahmen teil.

Das ursprüngliche Leichenhaus, wie es damals noch hieß, war nach dem Krieg im Jahr 1950 errichtet worden, wie Bürgermeister Franken (Junge Wähler Union) berichtete. Vorher seien die Toten bis zur Beerdigung in ihren Häusern aufgebahrt worden. 2008 sei dann das alte Leichenhaus bewertet worden. Man kam damals im Gemeinderat überein, dass die Substanz sehr marode sei und das Gebäude mittelfristig saniert werden solle.

Im Jahr 2014 sei dann mehrheitlich der Neubau beschlossen worden. Vorausgegangen waren viele Diskussionen über Neubau oder Renovierung, den möglichen Standort, die Gestaltung und sogar die Bezeichnung des Gebäudes. Sollte ein Bürger nun beanstanden, dass sein Entwurf nicht umgesetzt worden sei "so sage ich ihm: So funktioniert nun mal Demokratie", sagte Franken. Zusammenfassend meinte er: "Wir haben ein Gebäude für viele Generationen errichtet und eine würdige Stätte für die Toten und ihre Hinterbliebenen geschaffen." Das Gebäude füge sich modern und dekorativ in den Friedhof ein.

Franken erwähnte auch kurz die 24 000 Euro, die der Gemeinderat ursprünglich für die Realisierung des Entwurfs von Benedict Schmitz durch die Reichertshofener Mosaikkünstlerin Caroline Jung ausgeben wollte. "Möglicherweise wäre das übertrieben gewesen", sagte der Bürgermeister und erwähnte im gleichen Zug die Reichertshofener Aussegnungshalle. Dort habe die künstlerische Gestaltung 5000 Euro gekostet, welche durch Spendengelder finanziert worden sei.

Bürgermeister Franken gratulierte dem Architekten Florian Schweiger zum gelungenen Werk und lobte auch Hochbautechniker Markus Forster vom gemeindlichen Bauamt. Mit den reinen Baukosten von 278 000 Euro sei der Kostenrahmen unterschritten worden. 30 000 Euro hätten die Außenanlagen gekostet, 81 000 Euro seien für Nebenkosten aufgewendet worden. Als weitere Maßnahme erwähnte der Bürgermeister die Befestigung der Hauptwege im Friedhof, die in Kürze erfolgen soll.

"Es ist viel diskutiert und debattiert worden, ehe es zum Neubau kam", sagte auch Architekt Schweiger vom Büro Raum Modul in Ingolstadt. Ihm sei bei der architektonischen Gestaltung die Verbindung von Tradition und Moderne wichtig gewesen. Das Gebäude zeichne sich durch das für die Region typische steile Satteldach mit dem kurzen Dachüberstand aus. Moderne Elemente sind die Giebelverglasung und der frei tragende Dachstuhl. Das aufsteigende Licht im Gebäude symbolisiere die Auferstehung. Auch sei die 100 Jahre alte Glocke aus dem abgerissenen Leichenhaus, die dem Heiligen Josef geweiht ist, in das Gebäude integriert worden. Anschließend spendete Pfarrer Michael Schwertfirm den kirchlichen Segen, ehe die Bevölkerung das neue Gebäude interessiert in Augenschein nahm.