Mühlried
Mit Liebe am Werkeln

Mühlrieder Weihnachtsmarkt findet am Sonntag zum 45. Mal statt

27.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:09 Uhr
Seit vielen Jahren ist auf die Mühlrieder Damen Verlass - beispielsweise wenn es um die Herstellung echter Girlanden für den Weihnachtsmarkt geht. −Foto: De Pascale

Mühlried (SZ) Wer den Mühlrieder Weihnachtsmarkt kennt - und das dürften im 45. Jahr einige sein -, der weiß: Kitsch sucht man hier vergebens.

Am Sonntag gibt es am Mühlrieder Kirchenvorplatz Künstlerisches, Dinge fürs Herz und Schmankerl - zum gleich an Ort und Stelle genießen oder für daheim.

 

Es duftet, beim Betreten des Mühlrieder Pfarrzentrums. Nach Wald, frischen Tannennadeln - und damit auch schon ein bisschen nach Weihnachten. Emsig sind Mühlrieder Damen am Werkeln, lassen sich von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen. Was dabei entsteht, sind saftig grüne Girlanden - eben nicht die grade in der Vorweihnachtszeit viel zu oft gesehenen pseudo-heimeligen Kunststoffteile, sondern prächtige echte Schmuckstücke.

Zu bestaunen sind die an den Buden des Mühlrieder Weihnachtsmarktes, der am Sonntag gleich nach dem Familiengottesdienst um 10 Uhr beginnt. Eine Bläsergruppe, die fast so etwas wie eine ganz spezielle Mühlrieder Weihnachtsmarkt-Eröffnungstruppe ist - weil sie in der Konstellation eigentlich nur einmal jährlich auftritt - stimmt ins bunte vorweihnachtliche Treiben ein. Und einzigartig, weil vieles davon selbst produziert, ist auch das Angebot an den Buden. Es gibt beispielsweise den Eine-Welt-Stand, Kunsthandwerkliches, Selbstgestricktes und -gebasteltes wie Strohsterne oder Gestecke. Oder Adventskränze. Die können in Mühlried übrigens auch schon am Tag zuvor, jeweils vor und nach der Samstags-Vorabendmesse, erworben werden.

Ein Weihnachtsmarkt ohne Gaumenfreuden? Geht natürlich gar nicht! Eine erste kräftigende Stärkung für den weihnachtlichen Bummel dürfte ein Weißwurstfrühstück hergeben. Die beliebten Rahmfleckerl der KJG sowie Bratwürstl und Steaksemmeln gibt es ebenso, später dann noch selbstgemachte Waffeln. Und natürlich Glühwein respektive Kinderpunsch. Unten im Pfarrsaal können die Besucher in Mühlried bei Kaffee und Kuchen eine kleine Pause einlegen - und sich gleich daneben beim Bücherstand im Gruppenraum mit Kalendern oder Ratgebern eindecken.

Wer sich Feines mit heim nehmen möchte, der hat zwischen Köstlichkeiten wie selbstgemachter Marmelade, Pralinen und natürlich Plätzchen die Qual der Wahl. Und weil es ja schließlich auch in der Vorweihnachtszeit ratsam ist, auf gesunde Ernährung zu achten, gibt es darüber hinaus nach Art Hildegard von Bingens zubereitete Spezialitäten.

Was bei alledem jährlich finanziell rüberkommt, kann sich sehen lassen: "12- bis 13 000 Euro bleiben immer", freut sich Christa Himmel vom Vorbereitungsteam. Geld, das "sozialen Zwecken in der ganzen Welt" zugutekomme. "Wir schauen ganz bewusst, wohin wir das Geld geben", versichert auch Sigrid Distl, Vorsitzende des Mühlrieder Pfarrgemeinderats.

Dafür, dass am Sonntag alles rund läuft, sorgen in Mühlried über 200 fleißige Helfer - von der Jugend bis zu älteren Herrschaften. Für die vielen Jobs rund um den Markt finde sich eigentlich immer jemand, lobt Sigrid Distl die Einsatzbereitschaft der Mühlrieder. Voraussichtlich gegen 18.30 Uhr schließt der Weihnachtsmarkt dann seine Pforten wieder. Wobei die Arbeit auch dann noch nicht zu Ende ist. So liebevoll die Mühlrieder alles aufgebaut haben - schließlich muss auch wieder alles weg. Nicht zuletzt die wunderschönen prächtigen Girlanden.

NACHMITTAGS KOMMT DER NIKOLAUS

Besonders im Fokus der Organisatoren stehen beim Mühlrieder Weihnachtsmarkt die Kleinsten . Kuschelige Schals und Mützen gibt es für sie, Spielsachen, viele davon aus Holz. Beim Kinderbasteln können die Jüngsten Vogelfutterstationen aus Holz oder Adventskränze im Glas gestalten. Und ohne Klassiker wie Lebzeltendrehen und Krabbelsack geht es freilich auch nicht. Gleiches gilt für das Prunkstück des Mühlrieder Weihnachtsmarktes, das regelmäßig staunende Blicke auf sich zieht: das prächtige Karussell in Weihnachtspyramidenform, das Mühlrieder Herren einst gebaut haben.

Auch einen neuen Programmpunkt gibt es heuer: Um 14 und um 15 Uhr entführt ein Märchenerzähler die Kleinsten in der Kirche in die Welt zwischen Wirklichkeit und Fantasie, bevor um 16 Uhr dann ein weiterer Höhepunkt ansteht: Denn da kommt der Nikolaus in die Mühlrieder Kirche. Nicht mit leeren Händen: Jedes Kind bekommt einen Nikolaus-Apfel. | udp