Ingolstadt
Mit höheren Preisen ins neue Jahr

Strom wird ab Januar 2,7 Prozent teurer Stadt erhöht Friedhofs- und Wochenmarktgebühren

30.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:51 Uhr

Vitamine vom Wochenmarkt: So wie Fierantensprecherin Karin Dauer müssen auch die anderen Marktbeschicker ab Januar höhere Gebühren an die Stadt bezahlen. Die Sätze waren seit 2001 konstant. ‹ŒArch - foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Der Jahreswechsel ist nicht nur Anlass für gute Vorsätze. Er wird auch gern für Preis- und Gebührenerhöhungen genutzt. Ab 1. Januar verlangen die Stadtwerke im Tarif Spar-IN-Strom 2,7 Prozent mehr. Die Stadt erhöht ihre Friedhofs- und Wochenmarktgebühren.

"Wir sind definitiv nicht schuld", beteuerte Geschäftsführer Matthias Bolle, als er im November im DK den steigenden Strompreis begründete. Tatsächlich können die Stadtwerke darauf verweisen, dass die staatlichen Umlagen und Netzentgelte einen immer größeren Anteil am Stromtarif ausmachen. Aktuell ist es vor allem der Netzbetreiber Tennet, der kräftig zuschlägt und für seine hohen Investitionskosten zur Kasse bittet. Hintergrund ist der groß anlegte Ausbau der Stromtrassen zwischen Nord- und Süddeutschland, weil in einigen Jahren alle Atomkraftwerke stillgelegt werden.

Nach Angaben der Stadtwerke entfallen im kommenden Jahr von den 26,69 Cent des Strompreises pro Kilowattstunde allein 15,99 Cent auf staatliche Umlagen und Abgaben, weitere 6,53 Cent auf die Netzentgelte. Für den Tarifkunden jedenfalls bringt das neue Jahr eine Erhöhung um 0,70 Cent pro Kilowattstunde oder etwa 2,7 Prozent. Für einen Haushalt mit 3500 kWh Verbrauch sind das im Jahr rund 24,50 Euro mehr.

Nach einer Pause von 15 Jahren erhöht im Januar auch das städtische Bestattungsamt seine Friedhofsgebühren. Im Durchschnitt müssen die Ingolstädter dann etwa drei Prozent mehr für Grabplätze und Bestattungen zahlen. Der würdige Abschied von Angehörigen und die Pflege eines Familiengrabes erfordern auch einigen finanziellen Aufwand.

Das zuständige Amt der Stadt kalkuliert alle vier Jahre die Gebühren neu. Diesmal wurde errechnet, dass 88 Prozent der Kosten durch Gebühren gedeckt werden. Wobei der Deckungsgrad durchaus unterschiedlich ist. So ist zum Beispiel bei den Urnenbestattungen der Aufwand größer geworden, weil Mitarbeiter des Amtes regelmäßig abgebrannte Kerzen und verwelkte Blumen entfernen, um an den gemeinschaftlichen Grabanlagen ein gepflegtes Erscheinungsbild zu wahren. Deshalb steht jetzt auch keine pauschale Erhöhung der Gebühren bevor. Einige Sätze werden gesenkt, die meisten jedoch erhöht.

Die Regelgebühr für eine Erdbestattung kostet künftig 1205 Euro (bisher 1047). Für eine einfache Urnenbeisetzung müssen 264 Euro bezahlt werden (184), für eine feierliche Urnenbeisetzung mit Benutzung der Aussegnungshalle 737 Euro (626). Für ein Einfachgrab ab der zweiten Reihe verlangt die Stadt im Jahr 41 Euro (bisher 40), für ein Doppelgrab 80 Euro (106), für eine Nische in der Urnenwand 157 Euro (120).

Die Beschicker des Wochenmarktes hatten seit 2001 stabile Gebühren. Ab Januar gelten für sie ebenfalls höhere Sätze. Die Stadt will in Zukunft ihre Kosten zu 100 Prozent decken. Im Stadtratspapier, mit dem diese Erhöhung begründet wird, weist das Gewerbeamt auf einen Gebührenvergleich mit anderen bayerischen Großstädten hin, in dem Ingolstadt noch in der unteren Hälfte liegt.

Die Stadt erhebt ihre Gebühren von den Marktbeschickern entweder pauschal oder pro Tag und Quadratmeter. Die Pauschalgebühr steigt für Imbissstände von 51 auf 60 Euro, für Kartoffelverkäufer (je Anhänger) von 12 auf 15 Euro.

Einzelhändler (Eier, Honig, Geflügel, Kaninchen, Wildbret oder selbst produziertes Obst und Gemüse) zahlen 1,50 Euro pro Tag und Quadratmeter (bisher 1,30). Bei allen anderen werden ab nächster Woche zwei Euro fällig (bisher 1,80).