Ingolstadt
Mit großen Schritten nach München

Alfred Grob will für die CSU in den Landtag

05.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:34 Uhr
Gang durchs Feldkirchener Tor am Neuen Schloss: Die Innenstadt und ihre Sehenswürdigkeiten liegen CSU-Direktkandidat Alfred Grob besonders am Herzen. −Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Einige Namen kursierten im Vorfeld - letztendlich kürte die CSU Kripochef Alfred Grob zum Direktkandidaten für die Landtagswahl. Der 53-Jährige soll in München auf Christine Haderthauer folgen.

Er kommt zum Termin in Jeans, weißem Hemd, geöffnetem Sakko, leger und mit entwaffnendem Lächeln. Verbissenheit ist Alfred Grob fremd. Man merkt ihm an, dass er, der im Kindinger Ortsteil Haunstetten geboren wurde, auch viel Zeit woanders verbracht hat. Er habe dadurch eine gewisse "Draufsicht" auf Ingolstadt, sagt Grob, während es vom Treffpunkt am Donausteg weiter Richtung Neues Schloss geht.

Der Bezirk Mitte liegt ihm besonders am Herzen, schließlich lebte er einige Zeit dort, bevor es ihn raus nach Gerolfing zog, damit das Kind mit Garten und in der Natur aufwachsen kann. Und er sammelte dort als Vorsitzender des Bezirksausschusses Mitte vier Jahre lang erste politische Erfahrungen. Grundlage für seine neue Karriere - es ist schon sehr wahrscheinlich, dass er als Nachfolger von Christine Haderthauer als Direktkandidat in den Landtag einziehen wird. Trotz der rekordverdächtig niedrigen Umfragewerte der CSU.

Grob, verheiratet, dreifacher Vater und Chef der Ingolstädter Kriminalpolizei, sagte nicht sofort zu, als der Kreisverband auf ihn zukam. "Ich habe mir erst einmal Bedenkzeit erbeten", sagt er. So etwas ist man in der CSU nicht gewohnt.

Erst habe er seine Frau gefragt und dann seinen Dienstherren. Beide hätten ihr Plazet gegeben, und da auch ihn das Angebot angesprochen habe, habe er zugesagt, erzählt Grob. "Ich bin neugierig, Herausforderungen reizen mich schon immer."

Noch ist er offiziell Polizist. Grob hat für die Zeit des Wahlkampfes Urlaub genommen und baut Überstunden ab, zwischendurch schließt er sich immer wieder mit seinem Stellvertreter kurz. "Die Polizei genießt noch ein hohes Ansehen", sagt Grob. "Das glaubt man gar nicht. Wesentlich höher als das der Politiker." In Bayern dürfe man nicht zulassen, dass dieses Image schlechtgeredet werde so wie jüngst in Chemnitz. Und schon gar nicht in Ingolstadt: "Wir haben objektiv gesehen kein Sicherheitsproblem in Ingolstadt." Generell mahnt Grob "ein bisschen mehr Gelassenheit" an. Auch im Wahlkampf: "Politik ist ein Ausdauersport und kein Sprint."

Thorsten Stark