Eichstätt
Mit Glücksgöttin Fortuna nicht im Bunde

Trotz guter Möglichkeiten muss sich der VfB mit einem torlosen Unentschieden gegen SV Schalding/Heining begnügen

03.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:56 Uhr
Am zweiten torlosen Unentschieden in Folge konnte auch VfB-Angreifer Atdehdon Lushi (rechts) ändern. −Foto: Johannes Traub

Eichstätt (EK) Vor 580 Zuschauern und bei brütender Hitze haben sich der VfB Eichstätt und der SV Schalding-Heining am fünften Spieltag der Regionalliga Bayern mit einem torlosen Unentschieden getrennt. Angesichts von drei Aluminiumtreffern durch Philipp Federl, Atdhedon Lushi und Benjamin Schmidramsl waren es für die Eichstätter zwei verlorene Punkte, wohingegen die Gäste von einem Punktgewinn sprechen konnten.

Diese Einschätzung teilten nach dem Schlusspfiff auch die beiden Trainer. "Wir hatten das Glück heute auf unserer Seite. Ich musste zweimal verletzungsbedingt wechseln. Dementsprechend haben wir unsere Spielweise auch umgestellt. Mit der ersten Halbzeit war ich zufrieden, im zweiten Durchgang sind wir nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen", meinte Gäste-Spielertrainer Stefan Köck, der von einem Spiel auf niedrigem Niveau sprach. Markus Mattes sagte: "Bei den hohen Temperaturen war es für beide Teams schwierig, an die Belastungsgrenze zu gehen. Für uns war es auch eine relative neue Situation, dass eine Mannschaft ins Liqui Moly-Stadion kommt, die vornehmlich auf die Defensivarbeit ausgerichtet ist. Mit der Leistung bin ich zufrieden. Wir sind hinten gut gestanden und haben uns Chancen kreiert. Nur haben wir die klaren Dinger leider nicht gemacht und auch manchmal falsche Entscheidungen getroffen."

Das Heimspiel gestern Abend war der Auftakt für drei Freitagsspiele in Serie. Am 10. August ist der VfB bei der SpVgg Oberfranken Bayreuth zu Gast und am 17. August empfangen die Schützlinge um Trainer Markus Mattes den VfR Garching. Dem Auswärtsspiel beim 270 Kilometer entfernten SV Viktoria Aschaffenburg am Samstag, 25. August folgt abermals eine auf Freitag vorverlegte Partie: Der VfB Eichstätt hat am 31. August (18 Uhr) die Bundesliga-Reserve des FC Augsburg zu Gast. Hintergrund ist die Hitze. "In der heißen Zeit haben wir die Heimspiele bewusst von Samstag auf Freitag gelegt", sagt Mattes und begründet: "Zwar zeigt das Thermometer auch bei den Abendspielen noch immer um die 30 Grad an, doch Samstagnachmittags wären es schon noch ein paar Grad mehr und wir müssten wirklich in der prallen Sonne spielen. So aber ist es ein klein wenig erträglicher."

Den Gästen aus der niederbayerischen Stadt Passau steckte gestern zudem die fast vierstündige Busfahrt in den Knochen. Rund 250 Kilometer lang war die Anreise - frischer und ausgeruhter wirkten die Eichstätter anfangs aber auch nicht. Beide Teams waren zu Beginn um Spielkontrolle bemüht, richtig gute Torchancen ließen auf sich warten. Erstmals gefährlich wurde es in der 17. Minute, als SV-Torwart Martin Schöller mitspielte, vor dem Eichstätter Angreifer Thomas Haas an den Ball kam und rette. Zunächst, denn Dominik Wolfsteiner erkannte nicht die Möglichkeit, um es mit einem Distanzschuss auf das leere Tor zu versuchen. Mitte der ersten Halbzeit nutzte VfB-Spielführer Benjamin Schmidramsl dann eine verletzungsbedingte Spielunterbrechung Fabian Schnabels und rückte seine Mitspieler zurecht. "Wir müssen bissiger sein", schrie er beispielsweise in Richtung Thomas Haas. Und Rechtsverteidiger Dominik Wolfsteiner wurde aufgefordert, mehr mit seinen Vorderleuten zu kommunizieren. Erstaunlicherweise wurden die Eichstätter danach besser und vor allem torgefährlicher. Nach einem Ballgewinn von Fabian Eberle wurde der Schuss von Atdhedon Lushi gerade noch geblockt und Marcel Schelle scheiterte aus kurzer Distanz am Keeper. Die dritte Chance binnen weniger Minuten war dann auch die beste: Nach einem Konter über Lushi und Eberle ließ Philipp Federl seinen Gegenspieler stehen - und knallte die Kugel aus acht Meter an den Querbalken (33.). Nach dieser kurzen Drangphase passierte wieder nicht viel, erst kurz vor der Halbzeit gab es auf beiden Seiten jeweils noch einen Aufreger: Bei einer Kontermöglichkeit übersah Federl den mitgelaufenen und besser postierten Eberle (43.), auf der Gegenseite kam Schnabel (45.) aus kurzer Distanz zum Abschluss. Torwart Thomas Bauer musste sich ganz lang machen und lenkte die Kugel mit letztem Einsatz zur Ecke.

VfB-Trainer Mattes schickte zu Beginn des zweiten Durchgangs unverändertes Personal auf das Feld. Bei Schalding-Heining waren dagegen mit Florian Fath und Rene Huber zwei frische Kräfte auf dem Platz. Dennoch waren die Hausherren nun das aktivere Team. Eberle (54.) brachte bei einer Möglichkeit nicht genügend Druck hinter den Ball und Lushi (60.) setzte die Kugel aus 16 Meter an den Innenpfosten. Zum zweiten Mal hatte der VfB das Glück nicht auf seiner Seite. In der 73. Minute hatten die VfB-Anhänger den Torschrei auf den Lippen, als Federl mit einem herrlichen Pass in die Gasse geschickt wurde und den herauslaufenden SV-Keeper Schöller schon umspielt hatte. Doch Nico Dantscher rettete in höchster Not für den bereits geschlagenen Schlussmann. Für Dantscher war dies die letzte Rettungsaktion, denn sechs Minuten später wurde er mit der Ampelkarte vorzeitig zum Duschen geschickt.

In Überzahl drängten die Eichstätter auf den Siegtreffer. Eine Flanke des eingewechselten Yomi Scintu fand Eberle (83.). Der in dieser Saison noch torlose Angreifer köpfte die Kugel aber genau in die Arme des Gäste-Keepers. Als dann auch noch der aufgerückte Schmidramsl (87.) eine Fries-Ecke an den Querbalken köpfte, wusste man, dass die VfBler das Spielgerät an diesem Tag nicht mehr im Tor unterbringen würden. So war es dann auch.