Denkendorf
Mit Fackelschein ins Rennen geschickt

Alois Braun von der UB Denkendorf als Bürgermeisterkandidat nominiert

06.01.2013 | Stand 03.12.2020, 0:38 Uhr

Der erste Sprecher der UB, Jo Stechno (links), gratulierte Alois Braun zur Wahl als Bürgermeisterkandidat. Zuvor war Braun von Bürgern mit Fackeln zur Nominierungsversammlung empfangen worden - Fotos: wtz

Denkendorf (wtz) Die Mitglieder der Unabhängigen Bürgerliste (UB) haben Alois Braun als Kandidat für die Wahl des Bürgermeisters der Gemeinde Denkendorf am 3. März nominiert. Damit ist er der dritte im Bunde nach Claudia Forster (CSU) und Herbert Niefnecker (SPD).

Ungewöhnlich begann die Versammlung: Mit brennenden Fackeln erwartete eine Anzahl von Bürgern der Großgemeinde ihren favorisierten Kandidaten Alois Braun. Der Hintergrund dieser Aktion war, dass Braun mehrmals in der Öffentlichkeit erklärt hatte, er würde nur dann als Kandidat für die kommende Wahl zur Verfügung stehen, wenn eine Abordnung von Denkendorfer Bürgern ihn mit einem Fackelzug dazu auffordern würde.

In seiner Begrüßungsansprache betonte der erste Sprecher der UB, Jo Stechno, dass die UB keine Partei sei, weder ein Ableger der CSU und auch keine Braun-Partei, sondern „eine eigenständige, mit Leben erfüllte Wählervereinigung“. In den vergangenen fünf Jahren habe die UB zahlreiche Akzente in der politischen Arbeit des Gemeinderats gesetzt, und nun wolle man ab März den Bürgermeister stellen. Stechno schlug der Versammlung „das politisch Urgestein“ Alois Braun als Bewerber vor, der im Anschluss von den Mitgliedern einstimmig als ihr Bürgermeisterkandidat nominiert wurde.

Alois Braun erklärte, dass Demokratie vom Mitmachen lebe und man bereit sein müsse, für die eigene Meinung einzustehen, und genau das hätten die Bürger durch ihren Fackelzug bewiesen. Derzeit sei er als Leiter der Stabstelle Arbeitsschutz im Rang eines Regierungsrates beim Polizeipräsidium Oberbayern Nord beschäftigt und er bewerbe sich „nach reiflicher, abwägender und gewissenhafter Entscheidungsfindung“ um das Amt des ersten Bürgermeisters der Gemeinde Denkendorf, so Braun. Der Rücktritt von Jürgen Hauke („immerhin ein gestandener Polizeihauptkommissar“) zeige ihm, dass das Amt schwerwiegende Belastungen mit sich bringe.

Seit 1984 sei er mit Unterbrechung im Denkendorfer Gemeinderat und habe daher die Entwicklung in den vergangenen 29 Jahren miterlebt und mitgestaltet. „Um die Möglichkeiten und Ressourcen, die uns der Einzugsbereich von Ingolstadt und die Autobahn als bundesweite Lebensader bieten, nutzen zu können, brauchen wir einen starken, fachkundigen und durchsetzungsfähigen Bürgermeister.“ Dazu brauche es kein „Kompetenzteam“ im Hintergrund. „Die Kompetenz muss ein Bürgermeister mit seinem Gemeinderat selber besitzen“, so der 52-Jährige. Als Kandidat bringe er umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen ein, um diese Anforderungen zu erfüllen – er habe ein abgeschlossenes Fachhochschulstudium im Verwaltungswesen vorzuweisen und habe über Jahre hinweg in der Kommunalaufsicht der Regierung von Oberbayern und des Innenministeriums auf dem Gebiet Kommunalfinanzen praktische Erfahrung gesammelt. „Ich darf also mit Fug und Recht behaupten: Sollten Sie mich zum Bürgermeister wählen, bekommen Sie einen voll ausgebildeten geschäftsleitenden Beamten zum Nulltarif dazu“, warb Braun.

Es sei Fakt, dass in den vergangenen Jahren vieles liegen geblieben sei und Beschlüsse noch nicht vollzogen worden seien. Deshalb sei es nötig, erst einmal manches aufzuarbeiten und danach mit neuen Projekten zu starten. „Ich kann und werde mein Augenmerk auf eine unabhängige Amtsführung richten und unseren Bürgern und der Gemeinde dienen – damit wieder was vorwärtsgeht“, versprach Braun.

Am Ende der Versammlung beschlossen die Mitglieder der UB – ebenso einstimmig wie bei der Kandidatenwahl –, dass die Wählervereinigung mit keiner anderen Gruppe eine Verbindung eingehen solle und Alois Braun daher nur für die UB als Kandidat ins Rennen gehen werde. Weiter appellierte Jo Stechno an die anderen Fraktionen, Wahlveranstaltungen mit allen Bürgermeisterkandidaten gemeinsam zu halten (auch die SPD unterstütze diesen Vorschlag). „Damit die Bürger die Kandidaten befragen, sich ein eigenes Bild machen und am Ende vergleichen können“, erklärte er.