Pförring
Mit Düngerstreuer auf Mückenjagd

Kein Hubschraubereinsatz Bauhof brachte Granulat zur Bekämpfung der Stanzen aus

07.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:40 Uhr

Pförring (DK) Nach dem jüngsten Donau-Hochwasser droht der stanzenfreie Sommer zu Ende zu gehen. Mitte vergangener Woche beauftragte Bürgermeister Bernhard Sammiller die Firma Icybac mit Untersuchungen für eine wirksame Bekämpfung der Hochwassermücken - ob aus der Luft oder vom Boden aus.

Der von Sammiller favorisierte und vom Gemeinderat bereits freigegebene Hubschraubereinsatz kam nun allerdings doch nicht zustande. Zum einen wäre der Hubschrauber erst am gestrigen Donnerstag zur Verfügung gestanden.

"Das ist einen Tag zu spät, weil sich die Mückenlarven wegen der hohen Temperaturen schneller entwickelt haben", sagte Matthias Galm von Icybac. Zum anderen verzichteten auch die Chiemsee-Anrainer auf den Hubschrauber, sodass der Einsatz in Pförring allein unverhältnismäßig teuer geworden wäre. "Drei Stunden Anfahrt für eine Viertelstunde Flugzeit rechnet sich nicht", so Galm. Um das Feld nicht kampflos den Blutsaugern zu überlassen, brachte der Bauhof am vergangenen Mittwoch auf Wasserflächen im Donau-Vorland BTI-Granulat auf Maisspindelbasis mit dem Düngerstreuer aus. Wo der Traktoreinsatz nicht möglich war, streuten Galm und vier weitere Helfer - zwei von Icybac und zwei vom Bauhof - das Granulat von Hand aus. "Freiwillige ortsansässige Helfer waren nicht zu bekommen, aber das ist bei der Hitze ja auch verständlich", sagte Galm, der hofft, trotzdem viele Brutstätten unter Bäumen und zwei Meter hohen Brennnesseln zu erreichen.

"Glücklicherweise helfen uns um diese Jahreszeit die natürlichen Fressfeinde, vor allem die vielen Jungfische", so der Biologe. Trotzdem werden laut Galm aber Restmengen an Mückenweibchen übrig bleiben, die in den nächsten drei Wochen - das ist der Lebenszyklus der Stechmücke - versuchen werden, ihre Blutmahlzeit zu bekommen.