Eichstätt
Mit der Agfamatic fing alles an

Xaver Preindl ist seit seiner Jugend leidenschaftlicher Hobbyfotograf - Eichstätt hat es ihm angetan

04.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:25 Uhr
"Eichstätter Spitzen" hat Xaver Preindl dieses Foto genannt, das er vor Kurzem an die Redaktion schickte. −Foto: Preindl

Eichstätt (EK) Unsere Heimatzeitung lebt von Leserbildern - auch von zahlreichen Schmuckfotos. Ein regelmäßiger Einsender ist Xaver Preindl. Der 1961 in Eichstätt geborene Preindl hat sich das Fotografieren in all seinen Facetten autodidaktisch beigebracht und die Entwicklung vom Analogen bis ins Digitale mitgemacht.

Fünf dicke Hochglanz-Alben schleppt Xaver Preindl zum Gespräch in die Redaktion des EICHSTÄTTER KURIER. Allesamt Fotos seiner Heimatstadt - aus allen Ecken und Winkeln fotografiert, schwarz-weiß, mit Farbbearbeitungen, völlig unangetastet... "Mich hat das Fotografieren schon immer fasziniert", sagt Preindl, der eigentlich bei der Audi in der Qualitätssicherung arbeitet. Ganz interessiert hat der junge Xaver immer beim Vater zugeschaut, wenn der die Kamera gezückt hat. Und vom ersten Lehrlingsgehalt - er ist ausgebildeter Maschinenschlosser - hat er sich dann eine Agfamatic zugelegt. "Die war so groß wie eine Zigarettenschachtel", lacht er heute. Diese "Ritsch-Ratsch-Kameras" waren in den 1970er-Jahren recht angesagt und boten einen einfachen Einstieg in die Welt der Fotografie.

Manuelle FotografieAber dabei sollte es für den Hobbyfotografen nicht bleiben: Anfang der 1980er-Jahre ging Xaver Preindl wieder zum Einkaufen, holte sich seine erste Spiegelreflexkamera von Olympus. Wieder einige Jahre später wechselte Preindl zu Nikon, der Marke, der er bis heute treu geblieben ist. "Ich habe mir dann alles selbst beigebracht, ohne Kurs, ohne Lehrgang", sagt er nicht ganz ohne Stolz und schiebt nach: "Ich fotografiere noch heute fast ausschließlich manuell." Wer selbst mit der Fotografie bewandert ist, weiß, was das heißt: die Belichtungszeit einstellen, die Blende öffnen oder schließen, die richtige Lichtempfindlichkeit im ISO-Wert finden... Und am liebsten steckt er ein Festbrennweiten-Objektiv vor die Linse: mit 24, 50, 55 oder 105 Millimetern. Gespeichert werden die Bilder im sogenannten RAW-Format - also in einer Art "Rohversion". Mit den in diesem Format zugrundeliegenden Daten kann Preindl am PC viel leichter bearbeiten, verfremden und "mehr aus den Bildern herausholen".

Und was kommt ihm dann vor seine Objektive? "Ich fotografiere fast alles." Aber ein paar Sachen, die müssen immer und immer wieder sein. Eichstätt zum Beispiel. "Das ist meine Leidenschaft", sagt er unumwunden. "Ich gehe immer wieder durch, und ich entdecke immer und immer wieder etwas Neues." Er blättert eines seiner Alben durch, die natürlich alle digital abgezogen sind. Lichtspiegelungen, die Kombination zwischen Alt und Neu, außergewöhnliche und unbekannte Blickwinkel. Mehrere tausend Aufnahmen der Bischofs- und Universitätsstadt nennt er sein Eigen.

LibellenfanAber auch die Natur ist etwas Besonderes für Preindl, der mittlerweile in Schernfeld wohnt. Libellen lichtet er etwa gerne ab: "Diese Viecher haben es mir einfach angetan." Oder auch mal ein Porträt-Shooting. "Da bist halt dann schon zwei bis sechs Stunden unterwegs." Aber wenn schon, dann soll alles passen.

So schnell gehen ihm die Ideen jedenfalls nicht aus, wie er sagt - und auch nicht die Lust, die Kamera mitzuführen. "Es gibt kaum einen Tag, wo ich sie nicht in der Hand habe."

Marco Schneider