Roth (HK) Im Oktober hat Milena Slupina vom TSV Bernlohe die Deutsche Meisterschaft im Kunstradfahren gewonnen. Jetzt hat die 21-jährige Rotherin bereits die Chance auf den nächsten Titel. Denn sie ist für die Wahl zur Sportlerin des Jahres im Landkreis nominiert.
Einhändig und auf dem Hinterrad balancierend dreht Milena Slupina mit hochkonzentriertem Blick ihre Runden auf dem Kunstrad. "Ruhig atmen", ruft die Mutter ihr zu, während im Hintergrund Musik ertönt. Seit Milena zehn Jahre alt ist, fährt sie Kunstrad. Damals noch eher als Hobby, heute wesentlich professioneller. Bis zu drei Mal unter der Woche und dazu häufig Samstag und Sonntag trainiert die 21-Jährige.
Wenn Milena Slupina mal nicht auf dem Kunstrad sitzt, dann sitzt sie in der Technischen Hochschule Nürnberg. Dort studiert die erfolgreiche Sportlerin Maschinenbau und ist eine der besten in ihrem Studiengang. "Es ist schon bewundernswert, wie sie das alles schafft. Manchmal frage ich mich: Wo nimmt sie die Kraft her", sagt Petra Slupina, die nicht nur die Mutter, sondern auch die Trainerin ist. Manchmal hole sie ihre Tochter vom Bahnhof ab und fährt dann direkt mit ihr in die Sporthalle.
Die vielen Stunden des Trainings zahlen sich aber aus: Bereits als Schülerin wurde Slupina Deutsche Meisterin, das war 2009. 2012 gewann sie Bronze bei der deutschen Jugendmeisterschaft und auch bei der Europameisterschaft. Im Jahr darauf wurde sie Deutsche Vizemeisterin der Juniorinnen. Und auch seit Milena Slupina bei den Erwachsenen antritt, reißen die Erfolge nicht ab: Nach einem dritten und einem vierten Platz bei der deutschen Meisterschaft in den Jahren 2014 und 2015 holte sie sich heuer zum ersten Mal den Titel der Deutschen Meisterin im Kunstradfahren der Frauen.
Für diesen Erfolg ist die 21-Jährige jetzt zur Wahl der Sportlerin des Jahres nominiert. "Ich bin ja schon öfter bei der Sportlerehrung ausgezeichnet worden, aber die Nominierung für die Wahl zur Sportlerin des Jahres ist etwas ganz besonderes für mich", sagt Slupina. Es sei schön, wenn man für seine Erfolge eine kleine Anerkennung bekomme.
Kraft, Ausdauer und Konzentration - darauf kommt es beim Kunstradfahren an. Besonders wichtig ist in dieser Sportart aber auch die Vorbereitung auf die Wettbewerbe. Denn vor jedem Wettkampf erstellen die Teilnehmer eine eigene Liste mit unterschiedlich schweren Übungen und reichen diese bei der Jury ein.
"Es müssen immer 30 Übungen enthalten sein und ich habe nicht länger als fünf Minuten Zeit", erklärt Slupina. Aus den eingereichten Übungen errechnet sich dann eine Gesamtpunktzahl. Bei jedem Fehler während der Vorführung - dazu gehört schon der leichte Fußkontakt mit dem Boden - zieht die Jury Punkte ab. Alles, was innerhalb von fünf Minuten nicht gezeigt werden kann, wird nicht bewertet.
Für ihre sportliche Zukunft hat Milena Slupina schon ehrgeizige Pläne und vor allem ein Ziel vor Augen: die Qualifikation für die Weltmeisterschaft. Auf die Unterstützung ihrer Mutter kann sie dabei zählen. "Ich stehe immer an ihrer Seite", sagt Petra Slupina.
