Vohburg
Mit dem kleinen Drachen zum Burgberg

Vohburger Kinder zeigen Tabaluga-Musical auf der großen Festspielbühne

12.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:05 Uhr

Feuersalamander sind nur eine der Gruppen, die in dem Tabaluga-Musical vorkommen. Damit die Vohburger Kinder aus der Tagesstätte Spatzennest sich von ihren Eltern und Verwandten auf der Burgbergbühne beklatschen lassen konnten, mussten alle zusammenhelfen - Fotos: Lamprecht

Vohburg (DK) Mit dem Erwachsen- und Vernünftigwerden ist es so eine Sache – bei den Menschenkindern genauso wie bei den kleinen Drachen. Aber muss man überhaupt vernünftig werden, und wenn ja, wie geht das denn?

Mit dieser Frage beschäftigte sich die Kindertagesstätte Spatzennest aus Vohburg in einem Musical, das die Kinder am Samstagnachmittag auf die große Festspielbühne auf dem Vohburger Burgberg brachten. Auf dem Programm stand „Tabaluga – Die Reise zur Vernunft“.

Fast jedem bekannt und von vielen geliebt ist der kleine grüne Drache von Erfinder Peter Maffay, der Freund vieler Kinder und Eltern. Wie geschaffen, so meinten viele, seien seine Geschichten, denen immer auch ein tieferer Sinn innewohne, deshalb auch, wenn es darum ginge, ein Musical zu wählen, das die Tagesstätten- und Hortkinder gemeinsam auf die Bühne bringen könnten.

Gesagt, getan: Eifrig wurden wochenlang Lieder und Abläufe einstudiert, Kostüme gebastelt und geschneidert, technische und vor allem rechtliche Fragen geklärt. Schließlich sollte am Samstag alles reibungslos funktionieren. Und das tat es dann, trotz aller Aufregung bei den kleinen Darstellern, auch: Da wurde gesungen, getanzt, gespielt und die Bühne verwandelte sich regelrecht in die Zauberwelt, in der der kleine Drache Tabaluga, gespielt von Johanna Schrödl, von seinem Vater Tyrion (Niklas Seißler) auf die Reise geschickt wird, um endlich Vernunft anzunehmen und erwachsen zu werden: „Mach dich auf, wie es bei uns Drachen seit jeher Brauch ist, und suche die Vernunft“, sagt Tyrion und gibt seinem kleinen Sohn neben einem schützenden Ring auch noch einen guten Rat mit auf den Weg: „Verlass dich auf die Kraft, die alles bewegt: Die Fantasie.“

Und auch für das Problem mit den Rechten an Fotos fand die Tagesstättenleitung eine Lösung. Zwar durften Eltern und Großeltern diesmal nicht selbst fotografieren, es werde aber, wie Leiterin Silke Finger-Rechenauer erklärte, ein professioneller Film gemacht, „den man später als Erinnerung erwerben kann“.

So machte sich Tabaluga unter den begeisterten Blicken der vielen Zuschauer auf die Reise. Sauste im grünen Drachenkostüm über die Bühne und traf in dem gut einstündigen Stück auf so manch seltsame Kreatur, die ihre ganz eigene Meinung dazu hatte, was vernünftig ist. Der Riese Grykolos (Florian Schätzler) etwa, der ihm erklärte, „Angst ist nicht gut. Angst macht einsam“. Oder die Ameisenkönigin (Linda Vollmer), die findet: „Der einzelne braucht nicht zu denken, solange die Führung funktioniert.“ Aber auch der Mond (Lia Schneider), Baum des Lebens, eine Gruppe Kaulquappen (Mäusegruppe) mit ihrem Schulleiter (Oyinkansola Adebowale), der Feuersalamander Pyromella (Katja Heinrich), der Storch Arafron (Emilia Rudi) und die Delfine (Hortgruppe) haben ihre ganz eigene Meinung zum Thema.

Zu jeder einzelnen der Stationen auf Tabalugas Reise gab es ein Lied von einer der Tagesstättengruppen. Stimmlich überfordert wurden die Kinder vor der großen Kulisse des Burgbergs aber nicht. Zum einen gab es Mikrofone für die Hauptdarsteller, zum anderen sorgte bei den Liedern der gewohnt weiche und anrührende Originalsound von Peter Maffay für kräftige Unterstützung.

So durften Kinder und Eltern einiges erleben, ehe Tabaluga endlich auf die Riesenschildkröte Nessaya (Julian Rohm) trifft und das lernt, was auch so mancher Mensch lernen sollte: „Erwachsen, was heißt das schon. Vernünftig, was ist das schon. Ich bin alt und du bist jung. Aber was kann das schon bedeuten.“