Eichstätt
Mit dem Fahrrad zu Bruder Klaus

27 Wallfahrer bewältigten 500 Kilometer lange Tour in die Schweiz

25.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:32 Uhr

Nach der Ankunft in Flüeli: Wallfahrtsleiter Sebastian Wacker und geistlicher Begleiter Pfarrer Artur Wechsler (von links) beglückwünschten die Teilnehmer der KLB-Fahrradwallfahrt, die in die Heimat des heiligen Bruder Klaus führte - Foto: spf

Eichstätt/Flüeli (spf) Das Wetter nach Pfingsten hätte gar nicht schöner sein können. Mit 30 Grad war es zum Fahrrad fahren fast zu heiß, als 27 Wallfahrer am Eichstätter Domplatz Richtung Schweiz aufbrachen. Rund 500 Kilometer lagen vor ihnen. Jetzt sind sie wieder zurück.

Die Katholische Landvolkbewegung (KLB) der Diözese Eichstätt hatte zum achten Mal zur Fahrradwallfahrt nach Flüeli – der Heimat des heiligen Bruder Klaus, des Patrons der KLB – eingeladen. 27 Wallfahrer hatten sich auf das neuntägige Abenteuer, auf ein schönes Gruppenerlebnis und auch auf eine besondere religiöse Erfahrung eingelassen.

Sebastian Wacker, Wallfahrtsleiter und stellvertretender Diözesanvorsitzender der KLB, hatte nichts dem Zufall überlassen und bereits bei einem Treffen in Hofstetten das Fahren in der Kolonne geübt und die Wallfahrer mit allen wichtigen Informationen ausgestattet.

Noch in Eichstätt musste mit vereinten Kräften der erste platte Reifen repariert werden. Ein Sturz ging glimpflich aus. Bei tropischen Temperaturen sehnten sich die Teilnehmer den Pausen in Wellheim und Niederschönenfeld entgegen. Dabei hielt das Versorgungsfahrzeug Kuchen, Obst und Getränke bereit.

Die erste Übernachtung fand im Landschulheim Bliensbach bei Wertingen statt. Zweite Station war das Jugendbildungshaus Babenhausen in der Nähe von Krumbach, und die dritte Herberge war das Pfarrheim in Baienfurt bei Ravensburg. Dort musste erstmals der Schlafsack ausgepackt werden. Als Matratzen dienten Turnmatten der dortigen Schule. Von Friedrichshafen aus erreichten die Wallfahrer samt Begleitfahrzeug per Bodenseefähre Romanshorn in der Schweiz.

Nach einer Nacht in der Stadt Wil und der Überquerung des Zürichsees stand der berüchtigte Etzelpass in Richtung Kloster Einsiedeln bevor. Auf rund fünf Kilometer waren 500 Höhenmeter zu überwinden. Der 14-jährige Michael Hüttinger als der jüngste Teilnehmer erreichte als Erster die Kapelle Sankt Meinrad und hatte auch sonst meist die Nase vorn. Das beeindruckende Kloster Einsiedeln, eines der bedeutendsten Kulturstätten der Schweiz und Ziel von Hunderttausenden von Pilgern jährlich, war das letzte Nachtquartier vor dem Ziel Flüeli. Schon von Weitem war die monumentale Barockkirche mit den 60 Meter hohen Türmen zu sehen. Tags darauf – nach einer 15 Kilometer langen Abfahrt zum Vierwaldstätter See – lag das Ziel in greifbarer Nähe.

Nach einer kurzen Andacht in der Kirche in Kerns, in dem der Taufstein von Bruder Klaus zu sehen ist, erreichte die Gruppe Fahrrad schiebend und Rosenkranz betend Flüeli. Noch verschwitzt von der Fahrt beglückwünschten Sebastian Wacker und der geistliche Begleiter Pfarrer Artur Wechsler in der Ranftkapelle des Bruder Klaus die sichtlich bewegten Teilnehmer zur glücklichen Ankunft am Ziel. Rund 500 Kilometer und sechs anstrengende Tage voller Abwechslung lagen hinter den Wallfahrern. Die Tagesetappen betrugen zwischen 70 und 90 Kilometer. Die letzten beiden Tage waren ausgefüllt mit dem Besuch des Geburts- und des Wohnhauses des Heiligen sowie der Besichtigung der unteren und oberen Ranftkapelle. Außerdem ging es nach Sachseln zur Grabeskirche und es stand eine Wanderung zur Chlisterlialp mit Gottesdienst auf dem Programm.

Die Wallfahrt brachte den Teilnehmern nicht zuletzt das geheimnisvolle Wesen des mittelalterlichen Mystikers und Friedensstifters sowie die Rolle seiner Frau Dorothee nahe.