Mit dem Fahrerfest klingt die Saison aus

04.10.2007 | Stand 03.12.2020, 6:27 Uhr

Siegfried Graf von den Pferdefreunden Neuburg belegte bei den Vierspännern in der Leistungsprüfung den dritten Platz. - Foto: Hammerl

Marienheim (ahl) Mit Beifall geizten die zahlreichen Zuschauer beim Fahrerfest der Pferdefreunde Neuburg in Marienheim ganz gewiss nicht. Rasante Fahrten, auch wenn sie nicht ganz fehlerfrei verliefen, kamen beim Publikum besonders gut an.

Spannung und Abwechslung verhieß die Jagd nach Punkten, eine interessante Leistungsprüfung für Ein-, Zwei- und Vierspänner, bei der es nicht nur auf Geschick und Können von Ross und Fahrer ankommt, sondern auch auf die richtige Strategie. Denn der Weg durch die Hindernisse ist nicht vorgegeben, den sucht sich jeder Fahrer selber. Ziel dabei ist, möglichst viele Punkte zu erjagen.Zwischen zehn und 90 davon gibt es für jedes korrekte Durchfahren der Hindernisse, sogar 200 für den Joker, der jedoch erfordert es, Schlangenlinien zu fahren, denn hier stehen zusätzliche Kegel im Weg.

Höchstens zweimal darf jedes Gespann durch die einzelnen Hindernisse hindurch fahren. Da staubt es, ganz besonders bei den Vierspännern. Die sind die Attraktion. Dabei, so erzählt Vorsitzender Bernd Rachner, seien viele Pferdesportler der Meinung, die Jagd nach Punkten wäre für Vierspänner nicht sinnvoll. Die Pferdefreunde Neuburg bewiesen am Tag der deutschen Einheit das Gegenteil. Das Fahrerfest, bei dem es laut Rachner weniger um den Wettbewerb an sich geht, als vielmehr darum, dass die einzelnen Fahrer feststellen können, auf welchem Leistungsstand sie stehen, junge Pferde ausprobieren können oder auch mal Fahrer, die sonst nicht auf Turniere fahren, unter Wettkampfbedingungen starten können.

"Ausklang mit Speed"

Gute Laune bei allen Beteiligten und Besuchern, wunderbares Herbstwetter und gute Leistungen auf dem Parcours – Rachner ist zufrieden: "Wir haben schöne Pferde gesehen, schöne Gespanne, manche sind erstmals hier gefahren und unter den Besuchern sind einige neue Gesichter dabei" – für ihn ein "rundum befriedigender Saisonausklang mit Speed".

Erfolge für die Vereinsmitglieder gab es natürlich auch. So siegte Susanne Rachner im Einspänner in Dressur sowie Hindernisrennen und Günter Kraus gewann im Zweispänner die Dressur. Die Jagd nach Punkten gibt indes auch den Zuschauern eine Nuss zu knacken, wird doch am Rand gerätselt, welcher Weg durch die Hindernisse am besten zu wählen sei. Aber nicht nur eingefleischte Fans sind gekommen. Schönes Wetter und kostenloser Eintritt lassen den einen oder anderen Halt machen und eine Weile zuschauen. Jutta Prantl und Peter Zewinger unterbrechen ihre Radltour für die Entscheidung bei den Vierspännern und später noch ein zweites Mal, um die abschließende Jagd nach Punkten ebenfalls anzuschauen. "Sehr interessant", findet Prantl den Wettkampf, den sie sonst "nur vom Fernsehen her" kannte. Roswitha und Erwin Haß führen ihren Hund spazieren und bleiben ebenfalls auf dem Turnierplatz hängen. Während sie von "schönen Pferden, ihrer Disziplin und Eleganz" schwärmt, bewundert er das schöne Gelände, das sich die Pferdefreunde Neuburg in viel Eigenleistung erarbeitet haben. "Eine beachtliche Leistung für einen so kleinen Verein", meint auch Prantl mit Blick auf das gelungene Fest.