FC Ingolstadt will Auswärtsserie ausbauen

04.10.2007 | Stand 03.12.2020, 6:27 Uhr
Im Anflug: Marcel Hagmann (rechts) ist nach seinem Rippenbruch wieder voll einsatzfähig und will gegen Oggersheim auf seinen Platz als Abräumer vor der Abwehr zurückkehren. - Foto: Bösl −Foto: Stefan Bösl

Ingolstadt (DK) Die Vorzeichen könnten klarer nicht sein: Der auswärts noch ungeschlagene FC Ingolstadt trifft heute Abend (19 Uhr) auf das zu Hause noch sieglose Regionalliga-Schlusslicht FSV Oggersheim.

Das meint jedenfalls Marcel Hagmann. "Wir haben bisher zu viele Punkte liegen gelassen. Das Gute an unserem verpatzten Start ist, dass wir trotzdem mit 16 Punkten in der Tabelle ganz gut dastehen. Aber jetzt wird es wieder Zeit für einen Dreier", sagt der 24-jährige Defensivmann, der nach überstandenem Rippenbruch in den Kader zurückkehrt.

Der Ex-Wilhelmshavener rechnet auch gleich mit seinem Einsatz. "Manfred Kroll und ich werden wohl um die Position des Sechsers vor der Abwehr kämpfen", vermutet Hagmann, hofft aber, dass seine persönliche Bilanz für ihn spricht. "Mit mir hat der FC nämlich noch nicht verloren", rechnet Hagmann verschmitzt vor und klammert eloquent die 2:3-Auftaktpleite gegen die Stuttgarter Kickers aus: "Im ersten Spiel bin ich erst beim Stand von 0:3 eingewechselt worden."

Abwehr gesprengt

Weil Trainer Jürgen Press vor der Nominierung der Startelf jedoch die letzten Trainingseindrücke abwarten will – die letzte Einheit gibt es erst heute Vormittag – darf auch Kroll noch auf den Sprung in die Startelf hoffen. Das war in dieser Saison erst einmal der Fall – ausgerechnet bei der 0:1-Heimpleite gegen Regensburg. Ansonsten wurde der gebürtige Ingolstädter fünf Mal eingewechselt. "Wir haben unter der Woche kein Spiel mit elf gegen elf gemacht, da war es schwer für mich, etwas herauszulesen", sagt Kroll. Seine Karten könnten sich verbessern, wenn Press sich für eine Dreier-Abwehrkette entscheidet, denn da hat der 27-Jährige in der vergangenen Saison als Mittelmann reichlich Erfahrung gesammelt.

Bisher steht allerdings nur eines fest – eine Umstellung in der seit drei Spieltagen unveränderten Defensivformation (nur ein Gegentor) wird es geben. Ralf Keidel ist nach seiner Gelb-Roten Karte gesperrt, Michael Wenczel, der überdies an einer Fußverletzung laboriert, nach seiner fünften Gelben Karte ebenfalls, und "Sechser" Michael Schmidberger hat sich erneut am Schienbein verletzt. Reichlich Platz also für Kroll und Hagmann, die beide vor der Abwehr spielen können. Kandidaten für die Viererkette sind aber auch Mario Neunaber und Tobias Fink, der in dieser Saison noch auf seinen ersten Regionalligaeinsatz wartet.

Trotz der Personalsorgen in der Defensive – Markus Rosenwirth meldete sich gestern mit Brechdurchfall zumindest vom Training ab – setzt Press auch beim Aufsteiger auf eine starke Abwehr. "Wichtig ist, dass wir gut stehen und keinen Treffer kassieren. Wenn wir dann selbst das erste Tor machen, dann bricht der FSV ein. Das haben die letzten Spiele gezeigt", sagt Press, der froh ist, wenn die Hürde Oggersheim genommen ist. "Da macht doch jeder das Kreuzzeichen, wenn dieses Spiel vorbei ist. Keiner will als erster dort verlieren."

Grund zum Zaudern hat der Tabellensechste eigentlich nicht. Denn seit 25. November 2006 (0:6 in Saarbrücken) sind die Ingolstädter mittlerweile auswärts ungeschlagen. In elf Spielen holten die Schanzer bei 20:6 Toren sechs Siege und fünf Unentschieden. "Darauf müssen wir aufbauen", fordert Hagmann und will von Druck nichts wissen. "Jetzt ist die Phase, in der wir uns positionieren müssen."

Oggersheim ohne Haber

Während die Ingolstädter vor der Länderpokalpause ihr Punktekonto aufbessern wollen, geht es für die Gastgeber bereits ums Überleben. Mit vier Zählern am Tabellenende sind die Pfälzer bereits neun Punkte vom angestreben Qualifikationsplatz für die Dritte Liga entfernt. Nun fällt mit Bundesligaroutinier Marco Haber (Wadenbeinbruch) auch noch der Spielmacher aus. Ferner fehlen mit Kapitän Andreas Backmann (Abwehr), Stefan Malz (Mittelfeld) und Mohammed Camara (Angriff) weitere wichtige Stützen verletzungsbedingt. Und der erst 29-jährige Trainer Sascha Koch greift bereits in die Trickkiste und stellt mit Assen Alexov den 20-jährigen Nachwuchskeeper für Stammtorwart Russi Petkov ins Tor.

Beide Teams müssen sich also heute Abend beweisen: Der FSV, dass er die Qualität für die Liga hat, der FC, dass er Anspruch auf einen Aufstiegsplatz anmelden kann.