Eichstätt
Mit Block und Stift unterwegs

Jungredakteure der Schule an der Altmühl arbeiten an der zweiten Ausgabe ihrer Schülerzeitung

18.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:57 Uhr
Die Schüler des Sonderpädagogischen Förderzentrums arbeiten mittlerweile an der zweiten Ausgabe ihrer Schülerzeitung. Auf ihre erste Ausgabe, die sie mit Hilfe von Evi Peschler (hinten links) und Manuela Knipp-Lillich (hinten rechts) erarbeitet haben. sind sie stolz. −Foto: Hausmann/Knipp-Lillich

Eichstätt (EK) Eine spielerische Verknüpfung von Deutschunterricht und Pädagogik: Seit Oktober 2017 arbeiten sieben Schüler des Sonderpädagogischen Förderzentrums in der Schülerzeitungs-AG und berichten im "Plapperblatt" über ihren schulischen Alltag - die Begeisterung dabei ist groß.

Den Block in der Hand, den Stift gezückt und ein Klopfen an der Tür. "Wir sind von der Schülerzeitung und haben ein paar Fragen an euch." So klingt das, wenn das Redaktionsteam der Schülerzeitung "Plapperblatt" für seine Artikel recherchiert. Die erste Ausgabe ist im Februar erschienen, derzeit arbeiten die Jungen und Mädchen mit Eifer an ihrer zweiten Ausgabe, die Ende des Schuljahres veröffentlicht werden soll. Zum Team gehören aktuell Kevin, Stefanie, Fabian, Marco, Leon, Sandro und Louis - alle zwischen 10 und 15 Jahre alt. Tatkräftige Unterstützung bekommen sie dabei von Manuela Knipp-Lillich, die als freiberufliche Mitarbeiterin des Kreisjugendrings Eichstätt die Schülerzeitung als Arbeitsgemeinschaft initiiert hat. Die Diplom-Journalistin erklärt ihnen in der gemeinsamen Redaktionssitzung jeden Mittwochnachmittag journalistische Grundlagen - von Kameratipps bis zu passenden Interviewfragen ist alles dabei.

Die Themen überlegen sich die Kinder teilweise selbst, orientieren sich aber auch am schulischen Alltag. Unterstützt werden sie dabei von ihrer Betreuungslehrerin Evi Peschler. In der Nähwerkstatt, ebenfalls eine AG der offenen Ganztagsschule, hat Kevin beispielsweise Informationen über die Arbeit an selbstentworfenen Kochschürzen gesammelt und mit Fotos einige Arbeitsschritte dokumentiert. "Ich bin einfach echt neugierig und vor allem das Fotografieren macht mir unheimlich Spaß", erklärt der Schüler. Durch die Hilfe von Knipp-Lillich weiß Kevin nun genau, was er bei der Arbeit mit der Kamera beachten soll. Der richtige Bildausschnitt sei besonders wichtig, betont er. Durch diese verschiedenen Aufgaben, sei es das Fotografieren oder Illustrieren, wird auch das eigentliche Verfassen von Texten spielerisch miteingebaut. "Das ist kein trockenes Üben von Textgattungen, sondern praxisorientiertes Arbeiten", sagt Schulleiter Roberts Krigers. Durch die individuellen Themen sei der Schülerzeitung ein "richtiger Rundumschlag" gelungen, der den Schulalltag abbildet: Von neuen Lehrkräften über die Trommel- und Hip-Hop-AGs bis hin zu Interviews mit Mitschülern.

Aktualität, die in jeder Zeitung eine große Rolle spielt, ist auch beim "Plapperblatt" wichtig. Gerade recherchiert das Team über Bienen. Die Schule plant nämlich, einen Lehrbienenstand aufzustellen - und die Schülerzeitung begleitet das. Die Neuzugänge in der Redaktion, Sandro und Leon, haben Texte nach Informationen über Nahrung und Lebensraum der Insekten durchforstet. Über Freunde hatten sie von der Arbeit in der Schülerzeitung erfahren und wollten unbedingt der Redaktion beitreten.

Das gemeinsame Projekt stärke das Selbstbewusstsein der Schüler, sagt Diplom-Journalistin Knipp-Lillich. Es zeige den Kindern, welche Begabungen sie haben. "Das war ein tolles Gefühl, die erste Ausgabe in den Händen zu halten und zu wissen, dass man das selbst gemacht hat", bestätigt Kevin. Die Schüler, so Knipp-Lillich, haben außerdem gelernt, dass zu einer solchen Schülerzeitung nicht nur das Schreiben, sondern auch die Idee und der Verkauf dazu gehören. So tönte im Februar die Durchsage durchs Schulhaus: "Morgen alle die Zeitung kaufen!". Auch Ambitionen haben die jungen Redakteure: "Die nächste Ausgabe soll noch größer werden", erklärt Leon. Das Plapperblatt hat sich noch dazu für einen Schülerzeitungswettbewerb der Süddeutschen Zeitung beworben. Die Chancen könnten gut stehen, meint Manuela Knipp-Lillich. Immerhin gebe es wenige Schülerzeitungen aus Förderzentren. Vielleicht erscheint ja die nächste Ausgabe des Plapperblatts schon preisgekrönt.

Anna Hausmann