Mit Baklava den Sieg versüßen

25.06.2008 | Stand 03.12.2020, 5:48 Uhr

Das Baklava wurde gestern von Angelina Wagner, Schagg Zieglwalner und Nachbar Otto Eichiner (von links) verspeist. - Foto: chl

Eichstätt (chl) Bei Schagg Zieglwalner und seiner Frau Angelina Wagner (beide 48) in Rebdorf Am Wald macht den Freunden und Nachbarn das Fußballschauen besonderen Spaß. "Wir hatten schon zur WM 2006 unser ,Studio‘ eingerichtet." Und jetzt gibt es für die acht bis zehn Gäste im privaten "EM-Studio" immer noch außergewöhnliche kulinarische Köstlichkeiten: Solange Deutschland bei der EM ist, werden immer typische Gerichte des Gegnerlandes aufgetischt; "bei uns wird der Gegner verspeist."

Die Idee kam dem Ehepaar – beide leidenschaftliche Fußball- und VfB Eichstätt-Fans, er "seit Geburt", wie Schagg betont – zum ersten EM-Spiel von Jogis Jungs gegen Polen: "Unsere Nachbarn kommen aus Schlesien, und die haben dann landestypisch Bigos mitgebracht." Also gab es vor der heimischen Leinwand bei Zieglwalner typisch polnisches Rauchfleisch und Sauerkraut. Gegen Kroatien hat Schagg dann selbst gekocht – selbstverständlich das dortige Nationalgericht Cevapcici mit Djuvec-Reis. Zum Österreichspiel hat eine andere Nachbarin dann steirischen Eintopf mitgebracht, Schagg hat typische Palatschinken aus der Pfanne gezaubert, und gegen Portugal gab es "Sarrabulho", das angesichts der Zutaten sehr treffend mit "Wirrwarr" übersetzt werden kann.

Als Inspiration dient Zieglwalner dabei ein Kochbuch namens "Zuhause in Europas Küchen". Und dort findet sich auch die "Speisekarte" des gestrigen Abends: Als Vorspeise "Iman Bayaldi" (den Iman hats umgehauen) von Nachbar Otto Eichiner, als Hauptgang bringt dann Tom Muhr als Freund Zieglwalners Taschkebab mit, und als nussig-honigpappige Nachspeise steht bereits Baklava zum Versüßen der Siegesfeier bereit. Denn von einer Niederlage gegen die Türkei wollte im Hause Zieglwalner niemand ausgehen, "wir haben 3:0 getippt". Stattdessen wurde eifrig im Europa-Kochbuch das Menü für den Finalsonntag herausgesucht: Entweder eine spanische Paella-Pfanne – was im Hause Zieglwalners favorisiert wird –, oder eben den russischen Borschtsch.