Schutzendorf (HK) Es ist der älteste Traum der Menschheit: das Fliegen.
Noch dazu ist es ungefährlich, zumindest so lange, wie man exakt so oft landet, so oft man auch gestartet ist. Manch einer wähnt über den Wolken mit Reinhard Mey gar die grenzenlose Freiheit. Ob dem wirklich so ist, davon konnten sich Interessierte nun selbst überzeugen. Zwei Tage lang veranstaltete der Aero-Club Greding auf seinem Gelände in Schutzendorf in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring die alljährlichen Kreiskinderflugtage.
Die Kreiskinderflugtage, ein Bestandteil des Ferienprogramms der Stadt und des Landkreises, sind längst zu einem Publikumsmagneten geworden. Auch diesmal war es Familien und Kindern in Schutzendorf wieder möglich, zu einem ermäßigten Preis einmal einen Blick aus der Vogelperspektive auf ihr Dorf und ihre Region zu werfen. Eine gute Viertelstunde dauerte solch ein Rundflug, den die Piloten des Aero-Clubs anboten. Die Bedingungen hierfür waren beinahe optimal, nur eine etwas dunstige Fernsicht trübte das Flugvergnügen.
Und so war auch das Interesse ungebrochen: 18 Flüge bis Samstagmittag sprechen für sich. Einige der Nachwuchsflieger zeigten sich derart begeistert, dass lediglich ein Flug nicht genug war, was ihnen keineswegs zu verdenken war. Denn in einer Höhe von 400 Metern und bei einer Reisegeschwindigkeit von etwa 200 Kilometern pro Stunde bot sich dem Betrachter ein Ausblick, der - ist man nicht Mitglied im Aero-Club - keineswegs alltäglich ist. In den routinierten Händen der Piloten verlor auch der größte Skeptiker jegliche Flugangst. Toni, einer derer, die sich mit einer Tour nicht zufriedengaben, und Jana Knaupp aus Thalmannsfeld haben sich für nächstes Jahr bereits wieder angekündigt.
Dass es immer wieder Wiederholungstäter gibt, die sich das Vergnügen mehrmals gönnen, bestätigte auch Josef Schneider, der Vorsitzende des Aero-Clubs und selbst einer derjenigen Piloten, die regelmäßig bei den Kreiskindertagen ihre Dienste anbieten. Die gewünschten Routen führten dazu, dass solch ein Flug auch mal ein wenig länger als geplant dauerte. So flog er diesmal unter anderem bis nach Georgensgmünd. "Aber das gehört zum Service", sagte der erfahrene Pilot strahlend. Er freute sich über das wiederum große Interesse: "Am Sonntag wurden wir regelrecht überrannt". Das habe zwar mitunter zu Wartezeiten geführt, doch freue er sich als passionierter Flieger über den Andrang. Aber ist sie denn nun wirklich grenzenlos? Die Freiheit über den Wolken? Schneider hat hierauf eine klare Antwort: Nein. Denn, wie überall sonst auch, bedürfe es in der Fliegerei strikter Regeln - keine absolute Freiheit also. Der eindrucksvolle Ausblick aus der Vogelperspektive entschädigt jedoch angemessen dafür.
Lukas Graf
