Ingolstadt
Mission Gardasee erfolgreich bestanden

17000 Euro für den guten Zweck: Acht Männer fahren in gut 23 Stunden von Ingolstadt nach Italien

19.07.2021 | Stand 23.09.2023, 19:50 Uhr
450 Kilometer Strecke und 3000 Höhenmeter: Bastian Häusler (hinten) und sieben weitere Athleten sind in knapp 23 Stunden von Ingolstadt an den Gardasee geradelt. Dort war die Freude groß: Die Aktion brachte 17000 Euro an Spenden für gute Zwecke ein. −Foto: privat

Ingolstadt - Sie haben es geschafft: Der Ingolstädter CrossFit-Athlet Bastian Häusler und seine sieben Teamkollegen sind am Samstag vor einer Woche mit Rennrädern von Ingolstadt aus in Richtung Gardasee aufgebrochen.

24 Stunden - länger durfte die Fahrt nicht dauern. 23 Stunden und zwölf Minuten zeigte die Stoppuhr, als die Sportler den Ort Torbole am Gardasee erreichten. Doch beinahe wäre aus der gut vorbereiteten Charity-Tour, die laut Häusler einen Spendenerlös von 17000 Euro für soziale Zwecke einbrachte, eine Tortur geworden. Wenn auch nahezu alles exakt nach Plan verlaufen sei, wie er betont.

Regen mit Gewitter,ein Sturz und eine Panne

Die Männer mussten insgesamt acht Stunden durch extremes Regenwetter mit Gewittern fahren - und das auch in der Nacht. Eine gefährliche Angelegenheit, so Häusler. Dazu kam es zu einem Sturz ohne große Folgen und einer behebbaren Panne. Nicht von ungefähr her scheint es also zu rühren, dass er zuerst vom Start schwärmt, als er nach seinem Fazit gefragt wird. "Es war ein super tolles Start-Event. Mit so vielen Leuten hatten wir nicht gerechnet", sagt Häusler. In der Tat waren zum Auftakt am 10. Juli bei Fahrrad Brenner auch Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll und Sportamtsleiter Martin Diepold dabei. Dazu zahlreiche Besucher, Freunde und Angehörige der Athleten. Selbst am Zielort hatten sich Bekannte der Sportler eingefunden, um sie dort empfangen zu können, berichtet er. Den Ausgang des EM-Finales - Italien wurde am Abend der Ankunft Europameister - hätten sie nur am Rande mitbekommen. "Wir haben nach der Fahrt einfach nur noch geschlafen", erzählt er. Zu dem Zeitpunkt lagen rund 450 Kilometer Strecke und etwa 3000 überwundene Höhenmeter hinter den Radlern.

10000 Kalorien in Form von Wurstsemmeln und Obst

Jeder einzelne von ihnen musste während der Fahrt reichlich Wasser und 10000 Kalorien in Form von Obst, Wurstsemmeln, Energydrinks und Cola zu sich nehmen. "Sonst hätten wir das nicht geschafft", so Häusler. Das Team wurde deshalb von einem Versorgungsfahrzeug begleitet, das neben Proviant auch Ersatzteile - vom Schlauch bis zur Kette - an Bord hatte.

Mit dem Wetter gerieten die Radler auch mental und körperlich von einem Extrem ins andere. Am Ende der Gewitternacht etwa stand ihnen eine 15 Kilometer lange Abfahrt bevor. "Da fühlten wir uns alle wie Eiszapfen", erinnert sich Häusler. Tagsüber mussten sie dann wieder bis zu 29 Grad Hitze aushalten. Als er die Strecke ab Sterzing beschreibt, spricht er von "170 mentalen Kilometern", die vor ihnen gelegen hätten. "Die wollten einfach nicht weniger werden", sagt er. Einmal sei das Gewitter so stark gewesen, dass das Team bei Lenggries die Fahrt kurzzeitig unterbrechen musste. "Wir haben Unterschlupf bei einem Einheimischen gefunden", berichtet er. Ein anderes schönes Erlebnis sei gewesen, dass die Radler unterwegs immer wieder auf Gruppen getroffen seien, die sie angefeuert hätten. "Einmal sind Leute auf ihren Vespas neben uns her gefahren", erzählt er. Was bleibt, sei ein Gefühl des Zusammenhalts. "Die Gemeinschaft zwischen uns war der Hammer", sagt er stolz. Ein besonderer Dank gehe deshalb auch an die Sponsoren und Spender, die das Event erst möglich gemacht hätten.

Potenzielle Spender fordern das Team heraus

Zur Erinnerung: Unter dem Motto "Beat the company" hat Häusler, der in Ingolstadt zwei CrossFit-Studios betreibt, ein Benefiz-Format für soziale Zwecke ins Leben gerufen (Homepage: www. crossfit-intown. de/beat-the-company). Die Idee dahinter: Potenzielle Spender können das Team, ähnlich wie bei einer Wette, zu einer sportlichen Herausforderung auffordern und dafür einen Spendenbetrag aufrufen. Gelingt die Herausforderung, fließt der Betrag einem guten Zweck zu. Diesmal kam die Summe dem Elisabeth Hospiz sowie den Vereinen Wirbelwind und "Goals for Kids" zugute. Gefragt nach der nächsten Aktion, der sie sich stellen möchten, hält Häusler sich noch weitgehend bedeckt. "Ideen sind da, aber wir wissen noch nicht, was kommt", sagt er. Das Team will nun erst einmal abwarten, wer es womöglich herausfordert. Vorschläge sind also willkommen.

DK


Michael Brandl