Menning (DK) Pop-Funk soll es sein, deutschsprachiger. Zumindest setzt Mic Mali auf diese Musikrichtung. Der Menninger, der eigentlich Michael Bergmüller heißt und Profimusiker ist, hat eine elfköpfige Band zusammengestellt, die sich auch Mic Mali nennt. Jüngste EP: "Rückenwind".
"Ich versuche jetzt erst einmal, den Ingolstädter Raum zu erobern", beschreibt Bergmüller, was er in den kommenden Wochen und Monaten vorhat. "Ich möchte hier musikalisch Fuß fassen." Bedeutet: Auftritte und Teilnahme an Wettbewerben. Dazu zählen für den 29-Jährigen aber auch seine Bewerbungen an Ingolstädter Musikschulen. Dort könnte er als staatlich geprüfter Ensembleleiter für Popularmusik (Hauptfach Gesang) unterrichten.
Vor allem aber will Bergmüller Musik machen. "Ich habe mir jetzt eine elfköpfige Band gesucht, mit der ich ab Februar durchstarte." Die Band besteht aus Drummer, Bassist, Gitarrist, Keyboarder, Bassposaunist, Tenorsaxophonist, Altsaxophonist, Trompeter und zwei Backgroundsängerinnen und eben Bergmüller. Die erste EP heißt "Rückenwind". Für Bergmüller ist der Song "ein bisschen anspruchsvoller Pop". Die Bläser sind ungewöhnlich für diesen Musikstil. "In Deutschland gibt es aktuell keine solche Band-Zusammenstellung." Die Musiker rekrutieren sich vor allem aus Absolventen der Nürnberger Berufsfachschule Musication. Nur ein Bandmitglied hat die Musication nicht besucht. Und warum gleich elf an der Zahl? "Ich wollte schon immer eine große Band", sagt der Menninger. "Und ich mag den Bläsersound. Der sorgt für den Extra-Kick."
Die EP wurde im Homestudio aufgenommen. "Wir haben zwei Wochen intensiv an dem Stück gearbeitet", erzählt Bergmüller. "Wir waren jetzt nicht täglich von 5 bis 23 Uhr im Studio, aber jeder von uns war immer wieder mal ein paar Stunden da." Geprobt wird wöchentlich in Nürnberg, die Bandmitglieder sind allesamt Profimusiker.
Mic Mali ist der Kopf der Band, der kreative. Er textet und komponiert die Songs. Er sitzt dann am Piano, singt und spielt, schreibt Texte und Noten auf. "Meine Texte sollen die Leute ansprechen, zum Nachdenken anregen, sie sollen aber auch gute Laune verbreiten", sagt Bergmüller. "Meist habe ich eine Melodie im Kopf, die ich weiterentwickel." Der Musiker macht sich dann Gedanken, welches Instrument welchen Part spielen könnte. Zur ersten Probe legt Bergmüller jedem Musiker hin, was er spielen soll. "Bei Rückenwind hat es gepasst", freut sich Bergmüller. Die Bandmitglieder sind ein bisschen jünger als der Menninger, im Schnitt 22 bis 23 Jahre. "Aber es passt. Es ist so, als hätten wir uns gesucht und gefunden."
Bislang hat noch niemand gesagt: "Was ist denn das für ein Schmarrn?" Bergmüller schaut zufrieden. Denn: "Ich versuche, mit meinen Songs Nischen zu finden, etwas, das nicht so häufig vorkommt." Er glaubt auch, dass ihm die Ideen nicht ausgehen. "Ich habe ja gelernt, wie man mit Musik umgehen muss." Und manchmal fühlt er sich auch geehrt: "Wenn jemand meine Musik mit der des viel zu früh verstorbenen Roger Cicero vergleicht." Der Menninger gibt zu, dass Cicero seine musikalische Entwicklung geprägt hat, dass er sich leicht an dessen Sound orientiert. Bergmüller akzeptiert aber auch jeden anderen Stil: "Musik ist immer Geschmackssache. Jede Stilrichtung hat ihre Daseinsberechtigung."
Zum Künstlernamen der Band: "Die Musikerkollegen fanden Mic Mali gut, auch als Bandnamen." Mic hängt natürlich mit Bergmüllers Vorname Michael zusammen. Beim Googeln nach deutschen Nachnamen stieß er auf Mali und fand: "Das geht leicht von der Zunge und ist eingängig." Fertig war der Künstlername.
Nun hofft Bergmüller, dass er in Ingolstadt Fuß fassen und sich sukzessive im Musikbusiness etablieren kann. Das bedeutet neben der Musik aber auch, mit Leuten zu sprechen, Mails zu schreiben, auch mal für lau auf Musikfestivals zu spielen. Eine der vielen Ideen: In Ingolstadt einen Konzertabend zu organisieren, mit Mic Mali und anderen Bands. Und wenn Mic Mali eines Tages mit der Musik über die Runden kommt, ist er zufrieden. "Ich muss keine Millionen verdienen, aber ch möchte von der Musik leben können."
Artikel kommentieren