Vohburg
Keine freie Fahrt für Sanierung

Das Auertor ist nur eines von vielen Themen bei der Bürgerversammlung in Vohburg

31.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:53 Uhr
Erbaut um 1470 als Westtor der Stadtbefestigung: Das Auertor ist ein markantes denkmalgeschütztes Gebäude in Vohburg und dringend sanierungsbedürftig. In den Fensternischen haben es sich bereits die Tauben gemütlich gemacht. −Foto: Meßner

Vohburg (DK) Zügig hat Bürgermeister Martin Schmid den allgemeinen Teil der Bürgerversammlung in Vohburg am Dienstagabend durchgezogen. In der kurzen Diskussion im Anschluss ging es vor allem und den neuen Kindergarten in Menning und einen möglichen Nationalpark Donauauen.

Kindergarten Menning: In Menning wird gerade ein Kindergarten gebaut. Doch das war nicht nur Thema bei der örtlichen Bürgerversammlung, sondern auch in Vohburg. Die Eltern befürchten, dass ihre Kinder zwangsumgesiedelt werden, sobald der Kindergarten eröffnet. Bürgermeister Martin Schmid stellte zunächst klar, dass sich der Start des Kindergartens verzögern werde. Ursprünglich war die Eröffnung zum neuen Kindergartenjahr im September geplant. Dieser Zeitplan ist offenbar nicht zu halten, Schmid verkündete als neuen Termin den 1. Januar 2019. Ein Zeitpunkt also, zu dem das Kindergartenjahr bereits seit vier Monaten läuft. Geht es nach dem Rathauschef, dann sollten ab 2019 alle Kinder der nördlichen Ortsteile - Menning natürlich, sowie Oberdünzing oder auch Oberhartheim - in die neue Einrichtung gehen. Mit einer Ausnahme: Vorschulkinder möchte er davon ausnehmen. Alle anderen sollen den Kindergarten wechseln. "Über Härtefälle müssen wir reden", fügte er hinzu. Der Vater, der bei der Bürgerversammlung das Wort ergriff, widersprach. Er und seine Frau hätten sich bewusst für den Kindergarten Spatzennest entschieden. Der Mann äußerte sich skeptisch bezüglich eines Wechsels. "Ich halte das pädagogisch für nicht sinnvoll." Er fragte nach, wie denn das Konzept des neuen Kindergartens aussehe. Dazu konnte Bürgermeister Schmid noch keine Angaben machen. Er hält es allerdings für wenig sinnvoll, dass Kinder hin und her gefahren werden, wenn es einen Kindergarten in der Nähe gebe. Der Rathauschef will zunächst die Anmeldezahlen in den nächsten Wochen abwarten und dann weitersehen.

Zu guter Letzt forderte der besorgte Vater die Stadt auf, keine Entscheidung über die Köpfe der Eltern hinweg zu treffen, sondern den Dialog zu suchen.

Nationalpark Donauauen: Dieser mögliche Nationalpark treibt auch die Vohburger um. Beispielsweise die Fischer, die in den Donauauen diverse Rechte besitzen und wollen, dass diese erhalten bleiben. Die Natur schützen und sie gleichzeitig nutzen - so lautet ihr Credo. Einer der Fischer könnte sich nach seiner Aussage sogar vorstellen, das ein oder andere Gewässer nicht mehr zu nutzen und ganz der Natur zu überlassen. Aber diese Entscheidung sollte im Dialog mit den Betroffenen getroffen werden. Bürgermeister Schmid konnte dazu nicht viel sagen. "Ich weiß selbst nichts Offizielles", sagte er. Es wird wohl in einigen Wochen eine Informationsveranstaltung für betroffene Gemeinden in Münchsmünster geben. Er sprach auch davon, dass 2019 der dann zuständige Minister nach Vohburg kommen werde, um Rede und Antwort zu stehen.

Weitere Themen: Neben diesen beiden größeren Themenblöcken wurden noch weitere Probleme kurz angesprochen, etwa die geplante Sanierung des Auertors . Bürgermeister Schmid erläuterte, dass es dabei Probleme wegen der Verkehrsführung mit den Denkmalschützern gebe. Ursprünglich war wohl geplant, das Tor während der Sanierung zu sperren und den Verkehr über einen Bypass daran vorbeizuleiten. Diesen Überlegungen haben nach ersten Gesprächen die Denkmalschützer eine Absage erteilt. Wie es weitergeht, ist demnach offen.

Der Biendlweiher ist derzeit wegen einer Baumaßnahme bei Bayernoil nicht erreichbar, monierte eine Bürgerin. Dieses Problem hat die Stadtverwaltung bereits in Angriff genommen. Das Unternehmen wurde laut Schmid aufgefordert, eine Durchfahrt zu schaffen, sodass Spaziergänger das Gelände wieder erreichen können. Zudem wurde angeregt, den Weiher in dem Bereich abzumähen, der von den Kindern im Sommer genutzt wird.

Bürgermeister Martin Schmid sprach darüber hinaus noch über das nahende Ende der Straßenausbaubeitragssatzung . Er rechnet mit einer schnellen Entscheidung noch vor der Sommerpause, damit die Gemeinden auch Rechtssicherheit hätten.