Roth
"Metzgerei Boggnsagg" bringt Hirn in die Kulturfabrik

Bernd Regenauers Feinkost der besonderen Art macht Station in Roth Das Geheimnis der 12,80 Euro

03.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:16 Uhr

20 Jahre Boggnsagg: Schorsch (Bernd Regenauer), Frau Taubertal (Julia Kempken), Herr Nüsterlitz (Uwe G. Ebert, von links). - Foto: Tschapka

Roth (tis) "Wou issn is Hirn? - Do wos hinkehrt." Diesen Spruch kennt wohl jeder, denn er stammt aus der aus dem Radio bekannten "Metzgerei Boggnsagg", die vor genau 20 Jahren vom Nürnberger Kabarettisten Bernd Regenauer erdacht wurde.

Anlässlich dieses Jubiläums ist der fränkische Feinkostladen der besonderen Art derzeit auf Tour und machte auch halt in der Kulturfabrik, in der es den besagten Hirnspruch mehr als einmal zu hören gab.

An Stehpulten trugen Obermetzger Schorsch Boggnsagg (Bernd Regenauer), seine Azubine "Schalodde" (Antonia Streitenberger) sowie als Kundschaft Frau Taubertal (Julia Kempken) und Herr Nüsterlitz (Uwe G. Ebert) das Beste aus über 1000 Folgen ganz speziellen Einkaufserlebnises in der Metzgerei Boggnsagg vor. Da wurde dem Winterspeck der Kampf angesagt, Ochsenschwänze kurz vor dem Verfalldatum verkauft ("Die müssen weg, die wedeln schon"), darüber diskutiert, ob die Weihnachtsgans jetzt "ganz oder nicht ganz" sei oder ob die Kundschaft jetzt vom Vorderschinken das hintere Stück, oder vom Hinterschinken das vordere Stück haben möchte. Egal, was die beiden leidgeplagten Stammkunden auch bestellten, es kostete - wie auch schon in der Radioshow - immer exakt 12,80 Euro.

Wie das sein kann, das verriet Metzgermeister Boggnsagg seiner Azubine nur zu gern: Eine spezielle Technik mit dem Daumen ("Waage, Waage, Daumen, Zahl") sei das Geheimnis, denn "der Franke will beschissen werden", so Regenauer, "sonst hätte er ja nix, worüber er sich aufregen kann".

Die Zuschauer hatten hörbar Spaß an dem ungewöhnlichen Kabarettformat und amüsierten sich köstlich auch über den 100. Hirnspruch.