Aberzhausen
Menschliches im Anderen finden

Sehenswerte Kunstschau im Kulturhof Aberzhausen zum Thema "Tierisches"

27.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:08 Uhr

Lebensgroße Schafporträts in Gips, in Holz und in Beton sind von Nadine Elda Rosanis im Kulturhof zu sehen. - Foto: Peschke

Aberzhausen (HK) Mit der zweiten Auflage von "Kunst am Kamin" im Kulturhof Aberzhausen haben Vanessa Cognard und Nadine Elda Rosani mit Künstlern aus München und der Region eine sehenswerte Kunstschau inszeniert, die das Thema "Tierisches" in unterschiedlichsten Formen zeigt.

In der gut besuchten Vernissage waren Skulpturen aus Holz, Eisen, Beton, Keramik, Gips, Papier, Bast und Bildkunstwerke als Empfehlungen für das Besondere zu sehen. Vanessa Cognard freute sich mit sechs weiteren Ausstellern, dass so viele Gäste aus der Region den Weg in den Kulturhof Aberzhausen, einem Ortsteil der Stadt Heideck, gefunden haben. "Der Einzige, der heute spricht, bin ich", sagte Cognard eingangs mit einem Schmunzeln im Gesicht, denn es gehe ihr darum, dass die Besucher schnell ins Gespräch kommen und die Zeit und Muse haben, die vielen Facetten der Ausstellung zu entdecken. Mit dabei war auch die Band Rotor Freyengrad, die den ganzen Abend mit Jazz bestens unterhielt und immer wieder vom Sehen zum Hören einlud.

Cognard wies darauf hin, dass sie mit Nadine aus eigener Kraft und eigenen Mitteln den kleinen, rustikalen Kunst- und Kulturhof aufbaue und sie damit einen Beitrag zur Stärkung der Kunstarbeit in der Region leisten möchten. Sie führte zur Ausstellung aus, dass man diese den Tieren gewidmet habe, was nahe liegt, da viele Künstler gerne Tiere als Motiv wählen. Die Frage, warum das so ist, beantwortet Cognard gleich selbst: "Vielleicht ist das die besondere Ästhetik, sind es die Bewegungen und Ausdrucksformen, die uns im Anderen, im Nichtmenschlichen faszinieren - oder vielleicht auch, was wir Menschliches im Anderen finden möchten."

Cognard stellte die Künstler mit ihren Arbeiten kurz vor. Elsa Nietmann aus München glänze mit Figuren aus Stahl, Draht und Beton, unter anderem einen Drahtgitterwolf, der sehr realitätsnah im Kulturhof steht. Nadine Keßel, auch aus München, zeige Installationen aus Papier (gefaltete Schmetterlinge) und organische Formen aus Kozo (Rindenbast von Maulbeerbäumen), die einen wunderbaren Kontrast zu den anderen Arbeiten bilden. Nadine Elda Rosanis Schaffenskraft werde durch lebensgroße Schafporträts in Gips, in Holz und in Beton sichtbar.

Sehr gelungen seien weitere Holzarbeiten wie die laufende Katze und der einbeinige Marabu, der sich auf eine Krücke stützt. Rudi Schiedermair aus Rosenheim zeige eine große Bandbreite von Tierkeramiken, hauptsächlich mit japanischem Rakubrand sowie teilweise archaische Werke mit kraftvollen Stieren oder Antilopen- und Widdergruppen.

Petra Suzuki aus Düsseldorf überzeuge mit Fotografien von Affen. Besonders sehenswert seien die des 46 Jahre alten Gorillas "Herr Massa, wohnhaft in Krefeld". Als lokaler Künstler stelle Thomas Volkmar Held Metallarbeiten aus, so einen schmiedeeisernen Vogel an der Kette und ein flügge werdendes Rabenkind. Schließlich sind auch Werke von Vanessa Cognard zu sehen - grafisch gestaltete Fische und Bilder in Mischtechnik mit Elefanten und Rabenvögeln.