Neuburg (DK) Fotografie Flop, Malerei top: Die Organisatoren der Neuburger Sommerakademie wollen das künftige Kursangebot im Bereich Bildende Kunst stärker an der Nachfrage orientieren und ziehen insgesamt eine positive Bilanz. Die 40. Akademie im kommenden Jahr soll Überraschungen bieten.
„Wir haben Einiges in Planung, aber verraten natürlich noch keine Details“, sagt Kathrin Jacobs, die Leiterin des Neuburger Kulturamtes. Eine konkrete Richtungsentscheidung kündigt sie aber schon jetzt an: „Wir wollen in den nächsten Jahren verstärkt auf die Malerei setzen, dort ist der Bedarf stärker als in anderen Bereichen.“
Jacobs, die sich aufgrund ihrer Ausbildung im Bereich Bildende Kunst heimisch fühlt, reagiert damit auf die jüngsten Entwicklungen bei den Anmeldungen. Ein Kurs in Fotografie sowie ein Videokunst-Seminar mussten wegen zu geringer Nachfrage abgesagt werden. Dagegen sind die Ateliers der Maler stets gut belegt. Mit Ausnahmen: Im vergangenen Jahr fand auch ein spezielles Angebot zur Erstellung von Bewerbungsmappen für Nachwuchskünstler zu wenig Resonanz. „Wir haben versucht, ein Kursangebot auch für jüngere Teilnehmer zu implementieren, aber das hat nicht geklappt.“ Spürbar sei ebenfalls das Konkurrenzangebot, teilweise durch Tochterveranstaltungen der Neuburger Akademie: Konkret nennt Jacobs auch einen Holzbildhauer-Kurs in Ehekirchen, den der Gemeinderat und kreative Kopf Franz Männling dort organisiert hat. Als Dozentin verpflichtete er die Augsburger Bildhauerin Ilona Herreiner, bei der er schon mehrere Kurse belegt hatte – bei der Sommerakademie in Neuburg. Nachdem heuer kein solcher in der Ottheinrichstadt angeboten wurde, stellten Männling und ein paar Gleichgesinnte selbst was auf die Beine.
Bei aller Konzentration auf die Malerei sollen andere Kunstformen künftig freilich nicht unter den Tisch fallen. Und auch Pionierarbeit sieht Jacobs als ihre Aufgabe. „Die Neuburger Sommerakademie steht auch für Innovation. Deshalb werden wir weiterhin versuchen, neue Kurse mit neuen Dozenten anzubieten“, sagt sie. Die Schwierigkeit darin liege im Anmeldeverhalten der Teilnehmer: Die warten lieber erst mal ab, wie sich ein Kurs präsentiert, und schreiben sich erst im zweiten Jahr ein.
Generell hat Jacobs eine hohe Qualität festgestellt und zieht für die Sommerakademie 2017 ein positives Fazit. „Mir ist aufgefallen, dass die Teilnehmer in den Ateliers sehr konzentriert gearbeitet und sich auch sehr viel Gedanken über die Ausstellungen gemacht haben.“ Bei der Musik seien die Aufführungen überaus erfolgreich gewesen. „Die Konzerte sprechen für sich, die Kritiker waren euphorisch“, freut sich die Kulturamtsleiterin. Und auch die Kinder und Jugendlichen hätten tolle Ergebnisse gezeigt.
Ihr persönlicher Höhepunkt? Da zögert die Organisatorin. „Für mich war es wichtig, dass alle 550 Teilnehmer gesund und munter sind“, antwortet sie vage.
