Greding
Mehr Häuser, mehr Kinder

Auch wegen Distelfeld benötigt Greding einen Schülerhort - Standort nahe der Seniorenwohnanlage

20.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:20 Uhr
Der erste Bauabschnitt des Distelfelds ist voll, der zweite lässt aber noch ein wenig auf sich warten. Allmählich konkret wird die Planung eines Hortgebäudes. −Foto: Luff

Greding (HK) Greding wächst und wächst. Das ist auch in der Stadtratssitzung am Donnerstagabend sehr deutlich geworden, denn die Tagesordnung wurde von zahllosen Bauangelegenheiten dominiert. Dabei fiel ein zukunftsträchtiges Projekt sogar kurzfristig von der Agenda.

Der erste Bauabschnitt des Baugebiets "Distelfeld" im Südosten der Stadt ist voll. Oder mit anderen Worten: "Es ist fertig", wie der Stadtbaumeister Johann Schmauser in der Sitzung sagte. Zumindest aus Sicht der Kommune - gebaut wird ja noch fleißig, längst nicht alle geplanten Häuser sind schon bezugsfertig. Mit einem formellen Akt schloss der Stadtrat das Projekt ab, er widmete die verschiedenen Straßen und Wege als Ortsstraße, Gehweg oder auch Geh- und Radweg. Zeit also, den zweiten Bauabschnitt anzugehen. Der Aufstellungsbeschluss für die Erweiterung des Baugebiets war auch vorgesehen. Doch in der Sitzung des Hauptausschusses am Montag habe man gemerkt, dass noch einige Dinge zu klären seien, sagte Bürgermeister Manfred Preischl (FW). Deshalb vertagte der Stadtrat diesen Punkt einstimmig.

Auf der Tagesordnung geblieben ist das Vorhaben, ein neues Haus zu bauen, in dem der Kinderhort Platz finden soll. Recht viel weiter ist man da aber auch nicht, es handele sich lediglich "um grundsätzliche Überlegungen", stellte der Berchinger Architekt Michael Kühnlein klar. Habe der Stadtrat keine Einwände, mache er sich an die Vorentwurfsplanung. Die enthalte dann auch eine erste Kostenschätzung. Abgesehen von ein paar Anmerkungen hatten die Ratsmitglieder nichts gegen Kühnleins Projekt - es kann also weitergehen.

Der Kinderhort ist ein Wachstumsbereich."

Manfred Preischl

 

Zurzeit besuchen laut dem Bürgermeister 28 Kinder den Schülerhort "Sonnenblume", der in zwei Räumen in der Schule untergebracht ist. Und dort an seinen Kapazitätsgrenzen angelangt ist. Laut der Leiterin stünden 5 Abgänge 19 möglichen Anmeldungen gegenüber. "Der Kinderhort ist ein Wachstumsbereich", folgerte Preischl. Weshalb schon in der Stadtratsklausur ausführlich über das Projekt gesprochen worden sei. Platz für 50 Schüler soll geschaffen werden, diese werden in zwei Gruppen mit eigenen Räumen aufgeteilt.

Angesiedelt werden soll das Gebäude zwischen der Caritas-Seniorenwohnanlage und dem Johannes-Kindergarten, zur Schule ist es also nicht weit. Probleme bereitet Kühnlein allerdings die Hanglage, "wir haben einen Höhenunterschied von fünf Metern". Das zweigeschossige Haus bekommt die Form eines liegenden E: Der Stamm wird ein Stück weit in den Hang hinein gebaut, die Schenkel ragen heraus. In den beiden äußeren Schenkeln sind im Erdgeschoss die beiden Gruppenräume samt jeweils eigenen Sanitäranlagen untergebracht, der mittlere Schenkel beinhaltet einen Mehrzweckraum. Die Hauptnutzfläche, die auch staatlich gefördert wird, beträgt laut dem Architekten 287 Quadratmeter.

Kühnlein will das Haus so gestalten, dass genug Tageslicht ins Erdgeschoss fällt: "Es soll keinen Kellercharakter haben." Im Obergeschoss könnten die Hausaufgabenbetreuung sowie ein Treff für Senioren Platz finden. Auch durch die nahe Wohnanlage könnte das Haus den Charakter eines Generationentreffs bekommen. Dazu passt, dass über dem Mehrzweckraum ein Café eingerichtet werden könnte. Fix ist noch nichts, nicht nur Oswald Brigl (CSU) plädierte dafür, möglichst flexibel zu bleiben. Schon allein wegen der zunehmenden Ganztagsbetreuung in der Schule sei das nötig, sagte er.