Vohburg
Mehr Flüchtlinge in Vohburg?

16.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:48 Uhr

Vohburg (mms) Am Ende der Stadtratssitzung sah sich Bürgermeister Martin Schmid (SPD) gezwungen, eine kurze Stellungnahme zur Aufnahme von Asylbewerbern abzugeben. Täglich kursieren nach seinen Worten die „wildesten Gerüchte“ in Vohburg.

Erst am Tag der Stadtratssitzung habe jemand im Rathaus angerufen und gefragt, ob es stimme, dass tags darauf 300 Flüchtlinge nach Vohburg kämen. Der Rathauschef wollte solche Gerüchte ein für alle Mal aus der Welt schaffen. „Derzeit gibt es keine Anfrage, dass weitere Flüchtlinge kommen sollen“, sagte er. Im gleichen Atemzug schränkte er jedoch ein: „Stand jetzt.“ Denn Vohburg, so fuhr er fort, werde sich seiner Verantwortung nicht entziehen.

Schmid startete einen Aufruf an alle Hausbesitzer in der Großgemeinde, sich Gedanken zu machen, ob Flüchtlinge untergebracht werden können. Der Stadtrat zeigte sich einig darin, dass eine dezentrale Unterbringung die beste Lösung wäre. Schmid widerstrebt eine große Lösung beispielsweise mit Containern oder festen Zelten am Volksfestplatz. Das sei für ihn nur der allerletzte Ausweg, sagte er. Der Rathauschef setzt seine Hoffnungen in die Hausbesitzer und nahm dabei auch die Kirchen – evangelisch wie katholisch – in die Pflicht und forderte sie auf, tätig zu werden. „Wir werden mehr Flüchtlinge aufnehmen müssen“, betonte Schmid.

Aktuell leben in Vohburg knapp 30 Flüchtlinge, verteilt auf mehrere Häuser, die meisten davon kommen aus Syrien. Angesichts von 8000 Einwohnern liegt die Quote bei weniger als 0,5 Prozent. Das Ziel liegt zunächst bei einem Prozent, das bedeutet also noch mindestens 50 Flüchtlinge mehr. Der Bürgermeister sicherte zu, die Öffentlichkeit sofort zu informieren, sollte sich an der momentanen Situation etwas ändern.