Beilngries
Mehr als 170 Jahre Tradition

Schon 1846 wurde ein Bezirkslandwirtschaftsfest gefeiert - Seit 1948 gibt es das Volksfest

30.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:46 Uhr
Zu 70 Jahren Volksfest Beilngries gehören traditionell Festumzüge. Rassige Pferde sieht man heute nur noch dort. −Foto: Nusko

Beilngries (nur) "Ozapft is!

" Auch im Jahr 2018 verbindet man mit diesem Ausruf Jubel, Trubel, Heiterkeit. Das gilt auch und besonders für das Volksfest in Beilngries. Es hat eine mehr als 170 Jahre umfassende Geschichte. Die erste Wiesngaudi nach dem Zweiten Weltkrieg ging anno 1948, also vor genau 70 Jahren, über die Bühne. Seitdem feiert man in der nördlichsten Stadt des Regierungsbezirks Oberbayern jeweils zu Beginn des Monats September. Heuer dauert das Spektakel erstmals seit etlichen Jahren wieder zehn Tage.

Die Geschichte des Beilngrieser Volksfestes reicht bis in das Jahr 1846 zurück. Damals fand am Zusammenfluss von Sulz und Altmühl erstmals ein Bezirkslandwirtschaftsfest für die Amtsgerichtsbereiche Beilngries, Greding und Kipfenberg statt. Damit verbunden war ein Pferderennen. Prämiert wurden das stattlichste Horn- und Schafvieh, die beste Wiesenkultur und Düngerbereitung sowie der schönste Obst- und Gartenbau. Jeder Ökonom konnte sich der Abstimmung stellen. Im Anschluss daran wurden Dienstbotenehrungen vorgenommen.

Nach mehreren weiteren Auflagen des Festes kam es zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts aufgrund der beiden Weltkriege zu längeren Pausen. Im Jahr 1921 lud die Stadt Beilngries wieder zum Volksfest ein. Für die von den zurückliegenden Ereignissen noch gebeutelte Bevölkerung war es ein ganz besonderes Erlebnis. Zum Programm gehörten unter anderem eine Tierschau sowie als Hauptattraktion ein Pferderennen. Pferdebesitzer aus Beilngries, Aschbuch, Erasbach, Thann, Pondorf, Waldkirchen, Seligenporten, Litterzhofen und Wegscheid gingen an den Start.

Das erste Volksfest nach dem Zweiten Weltkrieg fand 1948 statt. Aber erst zwölf Monate später stieg das Volksfest wieder zu altem Glanz empor. Dichte Menschenmengen umlagerten Jahr für Jahr Festzug sowie Festwiese. In den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts standen auf dem Festplatz an der Sulz - dort ist jetzt das Gelände der Altmühltal-Realschule - jeweils zwei Bierzelte. Die beiden Festbrauereien überboten sich bei der Verpflichtung von sogenannten "Starkapellen", die seinerzeit ausschließlich Blasmusik spielten.