Dietfurt
Medienexperten im Wandel der Zeit

Ring der Tonband- und Videofreunde tagt in Dietfurt / Beste Aufnahmen prämiert

18.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:22 Uhr

Die fachkundige Jury bildeten Hanspeter Günster (von links), Max Bauer und Harald Braun.

Dietfurt (pa) Tonband und Schallplatte sind in der herkömmlichen Form längst überholt. Die Medienvielfalt hat sich im Computerzeitalter enorm verändert. Diese Entwicklung ist auch der Ring der Tonband- und Videofreunde (RdT) mitgegangen, der am Wochenende in Dietfurt tagte.

28 Medienfreunde aus fünf Landesverbänden trafen sich dort zur Bundesdelegiertenversammlung. Den Höhepunkt bildete die Prämierung der besten Tonaufnahmen im nationalen Wettbewerb durch eine dreiköpfige Jury.

„Es ist eine interessante und spannende Herausforderung, sich mit den neuen Techniken auseinanderzusetzen, um sie kreativ anzuwenden“, meinte Klaus Ramm, der Bundesvorsitzende, bei der Eröffnung der Versammlung. Heuer hatte der Vorstand des Landesverbands Bayern unter der Leitung des Vorsitzenden Willibald Kappl aus Ergolding die Organisation übernommen.

Die Mitglieder des RdT tauschen weltweit Audio- und Videoaufnahmen als Ton- und Videobriefe aus. Sie beteiligen sich am jährlichen nationalen Wettbewerb der besten Tonaufnahmen, bekommen viermal jährlich eine Fachzeitschrift, produzieren und beziehen Audio- und Videorundbänder, finden technische Unterstützung und nehmen an Treffen im In- und Ausland teil. Der RdT hat keine kommerziellen Interessen. Seine Mitglieder sind ehrenamtlich tätig. Daher wurde auf der Bundesdelegiertenversammlung auch beschlossen, die Gemeinnützigkeit zu beantragen.

Des weiteren standen Neuwahlen auf der Tagesordnung: Klaus Ramm aus Rostock leitet den Bundesverband, seine Ehefrau Bärbel erledigt die schriftlichen Arbeiten. Unterstützt wird Ramm von seinem Stellvertreter Uli Behrend aus Stuttgart, um die Kasse kümmert sich Reinhard Greul aus Wilhelmshaven.

Spannend wurde es am zweiten Tag bei der Prämierung der besten Tonaufnahmen (NWT). Ausgeschrieben wurde er für Audio-, Video- und Multimedia. Die Höchstspielzeit betrug acht Minuten. Die Jury bildeten Hanspeter Günster von Intertape Frankfurt, Max Bauer aus Dietfurt sowie Harald Braun aus Lauf an der Pegnitz. Den ersten Preis in der Kategorie Video teilten sich Brigitte Zimmermann mit ihrem „Besuch im Porschemuseum” und der 83-jährige Erich Christof mit seiner Dokumentation über die Laufer Dampfmodelltage. Platz zwei belegte Ekkehard Neumann mit seiner Reportage zum Thema Windkraft und Rang drei Waldemar Herzog, der sich das „fliegende Handtuch“ bei einer Kickboxveranstaltung als Titel ausgesucht hatte.

Im Bereich Multimedia gab es ebenfalls zwei Erstplatzierte: Piet Luitwieler mit seinen „Standbildern aus Babberich“ und Herbert Winkler, der „Wildenten als Raumgleiter“ vorstellte. Winkler hatte an seinem Beitrag, der knapp drei Minuten lang war, 45 Stunden gearbeitet. Das Internationale Tübinger Schokoladenfestival hatte sich Zweitplatzierte Ulrich Behrend zum Inhalt seiner Multimediaaufnahme gemacht. Ekkehard Neumann widmete sich unter dem Titel „Maasvlakte” der Neugestaltung des Rotterdamer Hafens. Er belegte damit den dritten Platz.

In Traunstein entstand die Produktion von Johannes Waldmann. Er hatte das Jugendsymphonieorchester mit der 1. Sinfonie in C-Dur, Opus 21, von Ludwig van Beethoven aufgenommen und schaffte es damit in der Kategorie Audio auf das Siegertreppchen. Einen Punkt weniger erhielt der 61-jährige James Schäfer. Um das „Beckumer Hirtenstück“ nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, hatte er diese weihnachtliche Musikaufnahme eingereicht. Vier Minuten und elf Sekunden dauerte das Musikstück des Drittplatzierten Bruno Hauser aus Vilsbiburg. „Nach der Aufnahme waren die 22 Frauen des Chores ganz überrascht darüber, wie gut sie doch singen können“, meinte Hauser bei der Vorstellung seines Liedes.

Die besten Aufnahmen werden nun im internationalen Wettbewerb in Rotterdam noch einmal bewertet. Mit einer Schiffsfahrt von Dietfurt nach Riedenburg und einem gemeinsamen Abendessen klang das offizielle Programm aus.