Roth
Martin Dalheimer begeistert solo im Fabrikmuseum

03.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:16 Uhr

Roth (ub) Der Historische Verein Roth hatte zu einem besonderen Musikereignis ins Fabrikmuseum Roth eingeladen. Unter dem Motto "Klavier querbeet" gestaltete der Pianist Martin Dalheimer einen Konzertabend mit virtuoser Klaviermusik, die er auch selbst kommentierte.

Der Vortragssaal des Fabrikmuseums war voll besetzt, um den Landkreiskünstler live auf dem Wurlitzer-Piano zu erleben. Eigens war im Saal eine Bühne aufgebaut worden und die Pianistenhände waren dank einer an der Decke installierten Videokamera groß auf einem Bildschirm in Aktion zu sehen.

Das Repertoire reichte von der Interpretation klassischer Werke von Franz Liszt, Ettore Pozzoli, Sergej Rachmaninoff, Frederic Chopin bis hin zu Rockklassikern von Whitney Houston, Michael Jackson und Led Zeppelin. An den Beginn hatte Martin Dalheimer zwei fröhliche, beschwingte und locker-flockige Stücke gestellt, die ins Ohr gehen und die einen perfekten Einstieg in einen wunderbaren Konzertabend darstellten.

Dalheimers Spiel ist ausgereift, er kann die Dynamik seines Spiels ausgezeichnet variieren und er spielt souverän die schwierigsten und anspruchsvollsten Titel. Er hat eine eigene Handschrift entwickelt, so dass jedes Dalheimer-Konzert eine sehr individuelle Note bekommt. Der Pianist hat sich sein Können hart erarbeitet, kann sowohl mit der linken als auch der rechten Hand sehr sicher spielen und begeisterte sowohl durch sein abwechslungsreiches Programm, sein Können als auch durch seinen trockenen Humor, mit dem er die Musikstücke ankündigte.

Das Programm wies einen ausgeklügelten Wechsel von klassischer Musik sowie von Pop- und Rockmusik auf. So entführte der Pianist die Zuhörer mit dem Song "I Have Nothing" von Whitney Houston in das Reich der populären Musik. Faszinierend, wie er solche bekannten Titel für das Piano bearbeitet.

Eine der aufregendsten, schwierigsten und sperrigsten Nummern war die Komposition "Ballade Nummer 2 - Orpheus" von Franz Liszt - der absolute Höhepunkt des Konzerts. Dalheimer meisterte diese symphonische Dichtung mit Bravour. Vom Publikum gab es dafür Extraapplaus. Es gelang ihm, alle Facetten dieses vielschichtigen Werkes souverän herauszuarbeiten.

Anschließend ging es zurück in die Welt der Pop- und Rockmusik. Dalheimer spielte eigene, wunderschöne Bearbeitungen der Songs "Heathens" von "21 Pilots" und den "Earth Song" von Michael Jackson. Das war perlende Musik mit Ohrwurmqualität, das waren eingängige Melodien, die die Menschen berühren und direkt ins Herz gehen.

Große Namen standen Pate, als Martin Dalheimer zum Finale ansetzte. So spielte er Stücke des russischen Pianisten, Komponisten und Dirigenten Sergej Wasssiljewitsch Rachmaninoff. Die cis-moll-Prelude aus dem "Morceaux de fantasie" ist dabei Rachmaninoffs populärstes Klavierstück und zählt zu einem der bekanntesten Werke der Spätromantik.

Das letzte Werk, mit dem Martin Dalheimer eintauchte in die Welt des gefeierten polnischen Komponisten, Pianisten und Klavierpädagogen Frederic Chopin war "Valse brillante" - eine mitreißende Tanzmusik, mit der Chopin der Wiener Walzerseligkeit Tribut zollte. Als Zugabe gab es noch "Stairway To Heaven" von Led Zeppelin. Reicher Beifall belohnte den exzellenten Pianisten.