Maria Fiedler hat die Hebel in der Hand

25.11.2009 | Stand 03.12.2020, 4:28 Uhr

Sie hat das Kommando bei Radio Pegasus: Maria Fiedler ist neue Chefredakteurin bei dem Uni-Radio. - Foto: Hagen

Eichstätt (DK) Maria Fiedler sitzt vor dem Mischpult des Radio-Studios der KU. Es ist Montagabend. Die Redaktion des Uni-Radios Pegasus trifft sich, um neue Beiträge zu planen und die Sendung der vergangenen Woche zu besprechen. "Vielleicht habt ihr schon gehört, dass die Sendung letzten Mittwoch nicht gelaufen ist", beginnt Maria.

Sie schaut zu den beiden verantwortlichen Moderatoren. "Ihr wart schlecht vorbereitet. Habt nicht gewusst, worüber ihr reden sollt" fragt sie die beiden. Eigentlich ist man das von der 20-jährigen Journalistik-Studentin gar nicht gewohnt. "Loben ist wichtig", sagt sie, "damit die Leute motiviert bleiben." Seit Juni diesen Jahres ist Maria Fiedler Chefredakteurin von Radio Pegasus.
 
Im Oktober 2008 ist Maria Fiedler zum Studium von Chemnitz nach Eichstätt gezogen. Journalistin, das ist ihr Traumjob, denn "in diesem Beruf kannst du alles sein und ausprobieren, was du möchtest – vom Bungeejumper zum Bäcker an einem Tag." Gleich zu Anfang machte Maria mit beim Radio. "Ich hatte noch keinerlei Erfahrung, aber fand es toll, als Erste so eine Chance zu bekommen." Ihr Ziel war immer, eine Sendung selbst zu moderieren. "Es ist mir wichtig, zu erreichen, was ich mir vorgenommen habe."

Nur sechs Wochen später war es dann soweit. "Ich war so aufgeregt, vor allem, weil ich wusste, dass man meinen Dialekt noch hört." Der damalige Chef zog sie damit auf. Wenn sie moderiere, erinnere sie an eine Werbeverkäuferin aus dem Fernsehen. Maria lachte und machte weiter. Irgendwann wollte der Chef seinen Posten aufgeben und die Stellvertreterin ging im Juni für ein Semester ins Ausland. Ersatz musste her, und die Gruppe entschied sich für Maria. "Sie ist zuverlässig, engagiert, kompetent." Das mache die Arbeit mit ihr angenehm und stressfrei, erklärt Birke Kruppert, die sich seit dem Wintersemester die Verantwortung mit Maria teilt.

Die erste Sendung in diesem Semester wollte Radio IN, auf deren Frequenz Radio Pegasus läuft, nicht senden. Sie war qualitativ zu schlecht. "Es ist klar, dass uns das nicht noch einmal passieren darf und wird", sagt Maria. Und deswegen steht sie nun nach der Sitzung im Aufnahmestudio. Draußen ist es schon lange dunkel. Gegessen hat sie seit heute Mittag nicht mehr. "Keine Zeit", sagt sie.

In wenigen Sekunden startet die Moderation. "Wie viel Zeit habe ich noch", fragt Maria die Technikerin. Schnell kritzelt sie sich ein paar Stichworte auf ihren Spickzettel, zieht das Mikrofon zu sich herunter und legt los: "Mittwoch Abend bei Radio Pegasus. Es ist die erste Sendung im neuen Semester und die steht ganz unter dem Motto Kommen und Gehen." Es ist Mitternacht, als Maria Fiedler das Unigelände in Eichstätt verlässt. In nur acht Stunden wird sie für ein Referatstreffen schon wieder an der Universität sein. DK