Manch harte Nuss geknackt

Pförringer Bauamtsleiter Summerer nach 43 Jahren im öffentlichen Dienst verabschiedet

24.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:21 Uhr

Stabwechsel im Pförringer Bauamt: Siegfried Summerer (links) ist in den Ruhestand verabschiedet worden. Sein Nachfolger im Amt ist Stefan Attenni - Foto: Kügel

Pförring (kue) Nach 43 Jahren und drei Monaten im öffentlichen Dienst geht Siegfried Summerer, der Bauamtsleiter der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Pförring, in den Ruhestand. „Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange drauf freut“: Mit diesem Zitat von Arthur Schnitzler verabschiedete ihn Bürgermeister Bernhard Sammiller in der jüngsten Marktratssitzung.

In die Dienste der Gemeinde trat der gebürtige Siegenburger 1972. Seit 1978 war Summerer bei der Verwaltungsgemeinschaft beschäftigt. Mit dem Pförringer Marktrat blieb er als Schriftführer eng verbunden. Summerer habe als Fachmann für Erschließungsbeitragsrecht „manch harte Nuss zu knacken gehabt“, berichtete Sammiller. „Sie haben sich um den Markt Pförring, die Verwaltungsgemeinschaft und den Wasserzweckverband verdient gemacht“, würdigte er Summerers Leistung. Zu Summerers Nachfolger hat die VG Stefan Attenni (36) bestimmt. Der gebürtige Pförringer hat nach dem Studium der Germanistik und Geschichtswissenschaften die Beamtenfachhochschule in Hof absolviert. Von 2006 bis 2011 war Attenni bei der Regierung von Oberbayern beschäftigt.

Der Anschluss des Pförringer Ortsteils Gaden an die Zentralkläranlage hat einen herben Rückschlag erlitten: Weil die geplante Unterdükerung der Donau nach Ansicht des Marktrats den Kostenrahmen sprengen würde, sollen die Kanalrohre jetzt den Fluss via Donaubrücke queren. Die Zentralkläranlage der VG Pförring ist zwar nicht weit von Gaden entfernt – allerdings liegt die Donau dazwischen.

Für die Unterdükerung hatte das Ingenieurbüro rund 60 000 Euro eingeplant. Nachdem die Geologen bei der Baugrunduntersuchung auf Fels gestoßen sind und das Wasserwirtschaftsamt zudem ein stählernes Schutzrohr für die Abwasserleitung verlangt, sind die Kosten explodiert. 350 000 bis 400 000 Euro würde das Unterfangen nach Angaben der Ingenieure kosten. Dabei beträgt der Kostenrahmen für das gesamte Projekt, an dem sich der Zuschuss des Freistaats und die mit den Gadenern vereinbarte Sonderzahlung orientieren, „nur“ 825 000 Euro.

„Der Düker ist gestorben, aber nicht der Kanal“, machte Bürgermeister Sammiller deutlich. Der Landkreis sei damit einverstanden, dass der Kanal in einem freien Rohr in die Straßenbrücke verlegt wird – eine Variante, die auch schon im Vorfeld untersucht worden war.

In der Juli-Sitzung wird Fred Schönborn von Aqua Ingenieure Ingolstadt die Details vorstellen. Bis dahin soll auch die Satzung angepasst werden, die bis dato nur Freispiegelkanäle vorsieht. Diese sind in Gaden wegen hoher Grundwasserstände und mangels Gefälle nicht möglich. „Sollte alles in die Hose gehen, müssen Kleinkläranlagen errichtet werden“, skizzierte Sammiller den schlimmsten Fall. Der inzwischen verfallene Staatszuschuss müsste dann von der Gemeinde bezahlt werden.