Riedenburg
Majestät mit Kick

Dreiburgenkönigin Nicole Roeder freut sich auf ihre neuen Aufgaben

26.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:08 Uhr

Premiere: Beim Spiel des TV Riedenburg gegen den TSV Beratzhausen durfte die neue Dreiburgenkönigin Nicole Roeder den Anstoß ausführen. Für die 17-Jährige ein besonderer Moment, denn dem Fußball ist sie seit Jahren verbunden – sowohl als Fan als auch durch ihren Freund, der beim TV kickt - Fotos: Erl

Riedenburg (er) Nix war’s mit Ausschlafen. Die erste Nacht als amtierende Dreiburgenkönigin von Riedenburg war für Nicole Roeder viel kürzer, als sie noch in der Euphorie der ersten Krönungsminuten gehofft hatte. Klar, dass sie den Beginn ihrer Regentschaft für ein Jahr mit den Freunden, Eltern und ihrem Freund Michael in der Bierzelt-Bar und später im Weinzelt ausgiebig gefeiert hat.

Erst um halb vier kam Nicole ins Bett und war doch schon wieder um sechs Uhr wach. „Die Aufregung, der Jetlag – und natürlich mussten wir vormittags noch ein festliches Dirndl kaufen“, sagt sie über die Gründe der knappen Ruhezeit.

Vor allem die Umstellung auf die heimische Zeitzone steckt ihr noch in den Knochen, denn nur zwei Tage vor der Wahl kam sie vom Urlaub bei einer Cousine auf Hawaii – einem Flug um die halbe Welt – zurück. Dass sie gleich danach den Riedenburger Thron samt Zepter und Krone erobern würde, hätte sie nicht geglaubt. „Nur gute Chancen auf einen der Folgeplätze habe ich mir ausgerechnet, denn die Mitbewerberinnen waren sehr stark“, verrät sie.
 

 

Bühnenerfahrung hatte die junge Dame bislang kaum, nur einmal stand sie zusammen mit einer Freundin als Sängerin einer Schulband vor Publikum. Der Gang auf die Volksfestbühne vor den übervoll besetzten Bierbänken war da eine ganz andere Herausforderung. „Es ist gar nicht so schlimm, wenn man mal oben steht. Doch die Aufregung vorher ist viel größer“, sagt Nicole im Rückblick. Natürlich stieg die Anspannung mit jedem Namen und jeder Platzierung, die Moderator Josef Schöberl bei der Proklamation nannte. „Ich habe den Erfolg erst gar nicht verarbeiten können – aber ich bin es“, sagt Nicole selbst am Folgetag noch mit glänzenden Augen.

Bereits im vergangenen Jahr hatte sie sich überlegt, für das Amt zu kandidieren, aber da stand die begeisterte Auto-, Quad-, Roller- und Fahrradfahrerin erst am Anfang ihrer Ausbildung als Automobilkauffrau. Heuer hat sie sich dann aber das Einverständnis ihres Chefs eingeholt – schließlich muss der bei ihren vielen künftigen Terminen öfter auf seine hübsche Mitarbeiterin verzichten – und er stimmte gerne zu.

Die Terminflut fängt für die einstige Schülerin einer M-Zugklasse, die ihre Mittlere Reife mit Auszeichnung bestanden hat, bereits am ersten Amtstag an. Mit schmuckem Dirndl, Schärpe und einem Lächeln auf den Lippen soll sie das sympathische Gesicht des Volksfests und der Dreiburgenstadt sein. Zum ersten Mal in ihrem Leben darf die begeisterte Fußballzuschauerin – ihr Freund Michael ist beim TV Riedenburg aktiv – ein Spiel eröffnen. Barfuß führt sie die Teams zusammen mit dem Schiedsrichtergespann an und dippt das Leder ins Spiel.

Dass sie danach zu spät zur Eröffnung des Schafkopfturniers ins Bierzelt kommt, ist nicht weiter schlimm. Ihre erste Begrüßungsrede kann Königin Nicole I. später nachholen. „Ich freue mich, neue Leute kennenzulernen und auf alle kommenden Erlebnisse“, ist ihr Leitmotiv für die anstehende Regentschaft. Im Bierzelt fühlt sie sich ohnehin wohl, und musikalisch ist ihr Geschmack breit gefächert. Vor allem die Stimmungsbands gefallen der jungen Regentin, aber es dürfen auch mal Blasmusik und ein schnulziger Schlager sein. Ihre Lieblingsgerichte Pizza und Spaghetti findet sie in der Festküche nicht – doch nach dem Hawaii-Urlaub sehnte sie sich eher nach einem Wiesn-Schmankerl. „Das Erste, was sie sich nach der Rückkehr gewünscht hat, war Schweinebraten mit Knödel“, verrät Mama Marion.