Ingolstadt (DK) Schöne Lieder und fette Grooves - das sind die zwei Zutaten, welche auf den ersten Blick hinter dem Bandnamen Liedfett stecken könnten. Denn das Trio war zusammen mit ihrem Produzenten auf ihrer Tour in der Ingolstädter Eventhalle zu Gast und hat das Publikum zum vom ersten Augenblick an zum Ausflippen gebracht.
Liedfett, das sind Lucas Uecker an der Akustik-Gitarre, Philipp Pöhner am Drumset und auf dem Cajon sowie Sänger und Party-Macher Daniel Michel. Dazu noch der satte Bass-Sound von Victor Flowers und fertig ist die perfekte Besetzung für treibende Beats und eindringliche Melodien. Sie bezeichnen sich selbst als "Liedermaching Untergrund" und kommen unverkennbar aus der Punkrockszene, bewegen sich in ihren Songs jedoch stilistisch auch im Bereich Hip-Hop oder Folk.
Seit 2007 machen sie ihre Heimatstadt Hamburg unsicher und haben nun ihr drittes Album mit dem Titel "Laufenlassen" im Gepäck. Darauf finden sich Nummern wie "Gedankenstrom" über Vergangenheit und die Zukunft, "Gib mir dein' Finger" über Distanz und Distanzlosigkeit oder "Scheitern" über Fehler machen und sich weiter entwickeln - allesamt Lieder, denen es in all ihrer ausgelassenen musikalischen Präsentation nicht an Tiefe fehlt. Liedfett sind wahre Songwriter, die neben Themen wie Alkoholkonsum ("Billiger Wein") oder Liebeskummer ("Hängengeblieben") durchaus gesellschaftskritisch und reflektiert an ihre Texte herangehen.
Die Hanseaten singen vom Spaß, der Trost spendet, vom "Schmierlappenkommando" und über den Kater, ohne den das Leben so schön sein könnte. Daniel Michel ist ein wahrer Entertainer der bodenständigen Sorte: Trotz der nur mäßig gefüllten Eventhalle reißt er die Fans und solche, die es noch werden sollten, von der ersten Sekunde an mit. Er animiert zum Näherkommen, Jubeln, Händewedeln, Hüpfen und Mitsingen. Liedfett liefert ein perfektes Konzert ab und macht süchtig nach mehr.
