Pfaffenhofen
Lustig, knifflig und cool

"Fotogehgrafie": Spannende Aufgaben beim Wettbewerb der Stadtjugendpflege – Ausstellung im Juli

21.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:10 Uhr

Foto: Tina Bendisch

Pfaffenhofen (PK) Zwölf Themen, zehn Stunden, fünf Kilometer: Beim Wettbewerb „Fotogehgrafie“ der Stadtjugendpflege sind am Samstag 40 Teilnehmer an den Start gegangen – alle bereit für die künstlerische Herausforderung, die heuer unter dem Motto „Veränderungen“ auf sie wartete.

„Was ist eigentlich ein Ambiente“ Als jüngste Fotogehgrafinnen haben Paulina und Alicia (beide 10) zwar den Kopf voller guter Ideen, bei der einen oder anderen Aufgabenstellung aber Erklärungsbedarf. Einzeln oder im Team? Für die Freundinnen ist klar, dass sie sich die Minikamera teilen – und sollte später ein Gewinn herausspringen, dann wird man das schon irgendwie regeln. Bei der Anmeldung auf dem Pausenhof der Lutz-Schule macht Christoph Höchtl von der Stadtjugendpflege den beiden aufgeregten Mädchen Mut: „Startnummer Eins, wenn das nichts heißen will.“

Weitere Stationen sind später die kleine Ilmbrücke Richtung Reisgang, die Kreuzung an der Moosburger Straße und das Ecoquartier; bis 21 Uhr können die Speicherkarten mit der fotografischen Ausbeute dann im Jugendzentrum Frontstage abgegeben werden. An allen Anlaufstellen gibt es jeweils drei neue Themen, die es umzusetzen gilt. Die Teilnehmer treten in den Kategorien über und unter 18 Jahren an, und sie unterscheiden sich auch im Herangehen an die Herausforderungen. Die „Ideensprudler“ sind weniger vertreten, und über die Technik, so erklären die meisten, würden sie sich gar keine Gedanken machen. Mit 17 Jahren ist Lukas Sammetinger – er belegte im vergangenen Jahr den zweiten Platz – schon ein Profi, der über eine tolle Ausrüstung verfügt, Hochzeiten fotografiert und Webseiten gestaltet. Trotzdem tritt er mit seinem Freund Christopher Schinck im Team an: „Zwei Leute können sich austauschen und haben mehr Ideen, und darauf kommt es ja an.“ Zehn Stunden brauche er sicher nicht, sagt Lukas: „Ich mach’s in sieben.“ Die 19-jährigen Freundinnen Sandra Duschl und Alina Scheubeck sind einfach aus Spaß an der Freud wieder dabei: „Wir wollen eigentlich gar nicht gewinnen. Es ist einfach lustig, knifflig und cool!“

Ausdrucke von erfolgreichen Fotos der letzten Jahre hängen bei der Anmeldung am Stand, geben Rätsel auf, machen Mut und lassen bei dem einen oder anderen Neuling auch mal das Selbstbewusstsein schrumpfen. Was macht das Sushi-Röllchen in den Hopfenreben? Christoph Höchtl erklärt: „Das Thema lautete: ,Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht’.“

Nachdem die Frage mit dem „Ambiente“ geklärt ist, haben Paulina und Alicia ganz schnell Holzstapel auf einem Hinterhof und Blumentöpfe mit Plastikvögelchen in ihrem Kamera-Winzling gespeichert, die „Nische“ wird ebenso flott geknipst, und auch für die Aufgabe „Evolution/Entwicklung“ haben sie sofort ein Bild im Kopf: Mehrere Menschen – vom Senior über das mittlere Alter bis zum Kleinkind – sollen sich hintereinander aufstellen. Auf dem Wochenmarkt werden zum Glück Paulinas Mutter und die kleinen Geschwister entdeckt – „Da müssen wir niemanden anquatschen, das können wir nicht so gut“ – und als „ältere Person“ wird die Frau von der Presse rekrutiert. Zack, alles im Kasten, und die beiden haben gleich noch eine Idee: „Jetzt machen wir mal nur die Hände!“ Der kleine Bruder quengelt, aber es klappt.

Beim Thema „voller Erinnerungen“ treffen die Mädchen als erste am Denkmal für die Opfer des Nationalsozialmus am Haus der Begegnung ein; etliche weitere Teilnehmer haben sich für das gleiche Motiv entschieden. Die Freundinnen gehen daher auf Nummer sicher und machen noch einen weiteren Schuss zum gleichen Thema: In der Mariengrotte der Stadtpfarrkirche zünden sie eine Kerze an. Und ganz besonders gut gefällt ihnen die Aufgabe „Pubertät“, für die sie nach Hause sausen und das entsprechende Equipment besorgen: „Jetzt haben wir Make-up und dann fotografieren wir uns beim Schminken.“ Später muss den Teilnehmern noch zu Themen wie „Oase“, „Untergang“, „Grau in Grau“ (hier bot sich auch das Wetter an) oder „Tote Hose“ etwas Originelles einfallen.

Anfang Juli wird die Jury die Bilderserien anonym bewerten, und ab dem 17. Juli sind dann sämtliche Fotos aller Teilnehmer in der Städtischen Galerie zu sehen. Auf die Sieger nach Punkten warten als Preise Kameras, Fotozubehör und ein Städtetrip nach Stuttgart.