Abenberg
Bands lassen die Burg erzittern

5000 Besucher beim Feuertanz-Festival in Abenberg

21.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:10 Uhr

Foto: - kx

Abenberg (HK) Das Festival ist nicht tot zu kriegen: Zum 15-Jährigen von Feuertanz auf der Burg Abenberg ließ der Wettergott seine Launen freien Lauf – und trotzdem war die zweitätige Rund-um-die-Burg-Party mit 5000 Besuchern wieder ein voller Erfolg.

Die Gothic-Rocker Mono Inc. mit Sänger Martin Engler zählten zu den Highlights des Festivals, mit dem Ohrwurm „After the war“ ging die Post ab. Auch als Engler und Schlagzeugerin Katha Mia sich regelrecht duellierten. Zehn Mal spielten die Hamburger bei Feuertanz – sie gehören zum Inventar.

Rock, Folk, Speed-Metal, Comedy, Spaß und Melancholisches: alle Stilrichtungen inklusive Seemanns-, Sehnsuchts- und Suff-Lieder haben mittlerweile bei Feuertanz Platz. Es ist ein größtenteils entspanntes Familienspektakel.

Für fette Stimmung sorgten am Freitag schon Knasterbart und Saltatio Mortis und am Samstag vor allem Feuerschwanz und eben Mono Inc. sowie der Headliner Schandmaul aus Gröbenzell. Gothic trifft Mittelalter, Rock, Folk, musikalisch schon seit langem ein bewährtes Konzept mit einem festen Publikumsstamm. Bei der Vielzahl der Mittelalterinstrumente kommt man ins Schwärmen. Schalmeien, Rauchpfeifen, Dudelsack, Flöten in vielen Variationen, Didgeridoo, indisches Wui und und und.

„Absolut cool“, fanden das etwa Zanner, Viv und Kathrin, drei Freaks aus Weiden. Und Standbetreiberin Sandra Veronese schloss sich den Komplimenten auf das Festival an: „Nette Menschen, alles ist entspannt und es gibt keine Diebe.“ Dafür jede Menge Lockerheit im Publikum und auf der Bühne. Mehr als glücklich dürfte auch Sarah aus Regensburg gewesen sein. Beim Feuerschwanz-Gig durfte sie für ein Stück mit auf die Bühne. Der Sänger Hauptmann von Feuerschwanz schmachtete sie an und ließ sich vom Girl mit der T-Shirt-Aufschrift „Mieze für immer“ abküssen. Dafür bekam die junge Dame einen Luftballon in Herzchenform. Spektakulär bei diesem Gig war das Crowdsurfen zweier Typen in Schlauchbooten und Sexplastikpuppe über die tobende Fanmenge. Feuerschwanz aus der Gegend von Erlangen brachten auf der Bühne sexy Pep: Zwei Frauen räkelten sich dünn bekleidet, während Hauptmann Feuerschwanz, Johanna von der Vögelweide (Geige) und Prinz R. Hodenherz auf die Pauke hauten.

Rock, Klamauk, Comedy und Geschwindigkeit, da lacht das Feuertanz-Herz. Selbstredend auch bei Saltatio Mortis, so etwas wie die Toten Hosen auf Mittelalter getrimmt, zumindest von den Instrumenten her. Ansonsten gute deutsche Texte, viel Speed, energiegeladen bis zum Anschlag. Der Bandname heißt „Totentanz“ und stammt aus dem Lateinischen. Das Motto ist plausibel: „Wer tanzt, stirbt nicht.“

„Der Feind steht vor der Türe“, hieß es bei „Schandmaul – aber das war nicht ganz so ernst zu nehmen. Fans und Freunde teilten sich mit den Gröbenzellern die Leidenschaft – und zwar „Undendlich“, ihr letztes Werk.

Keltische und römische Musik im Mix mit diversen Stilrichtungen – mystisch ging es bei den Holländern von „Omnia“ zu. Am Schluss gab es einen verdienten Kuss von Sänger Sic für Multiinstrumentalistin und Ehefrau Jenny. Auch das ist Feuertanz.