Ingolstadt
Luft nach oben

"Ösi Special": Peter Gahleitner in Ingolstadt

13.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:58 Uhr

Ingolstadt (DK) Die 32. Ingolstädter Kabaretttage sind wirklich absolut vielseitig besetzt: Da gibt es kleine Kabarettisten und große, dicke und dünne, alte und junge, männliche und weibliche, alte Hasen und Spätzünder.

Zu Letzteren zählt Peter Gahleitner, der im Rahmen des "Ösi-Special" in der Neuen Welt auftritt. Vor vier Jahren hat er sich zum 50. Geburtstag seinen Lebenstraum erfüllt und ist als Quereinsteiger auf die Kleinkunstbühnen im Nachbarland gelangt. In seiner Rolle als frustrierter Innviertler Postler hat Peter Gahleitner aus Riedau schon einige Landsmänner zum Lachen gebracht. Nun will er auch das bayerische Publikum für sich gewinnen. Das gelingt ihm an diesem Abend in Ingolstadt nur bedingt.

Die Stimmung ist zwar trotz der wenigen Zuhörer recht zünftig, doch lachtränengeschwängerte Schenkelklopfer sind bei Gahleitners bisher erstem Programm "Früha woar alles bessa" genauso wenig vorprogrammiert wie tiefschürfende humoristische Gedankengänge. Zu viele Kalauer und alte Witze hat der hauptberufliche Leiter des Strafvollzugs am Amt der Landesregierung von Oberösterreich in seine Nummern eingebaut - hier nimmt vor allem die monotone Vortragsweise den Schwung aus den Pointen. Eigentlich dürfte man erwarten, dass in vier Jahren Spielzeit ein Neuling nur immer besser werden kann. Doch leider wirkt Gahleitner in seiner Postbeamten-Rolle unsicher, seine Sätze sind merklich auswendig gelernt. Immerhin findet sich eine Art roter Faden in seiner Geschichte, die von der Kindheit auf dem Bauernhof ("Die Mama hat dem Buben immer ein Kotelett umgehängt, damit wenigstens der Hund mit ihm spielt.") über die Ehe ("Mia streiten ja nia - guad, mia red'n ja nix.") bis hin zur Tätigkeit auf dem Postamt führt, wo der Beamte seine Kollegen vorstellt ("Des is a Rassige: schwarze Haar, schwarze Zähn, schwarze Arbeit."). Ein bisschen Fremdschämen ist auch angezeigt, als Gahleitner zwei aus dem Publikum für ein Bilderrätsel zu Mundart-Begriffen auf die Bühne holt: Weder sind die Begriffe besonders Mundart noch sind die Bilder besonders lustig. So kann abschließend gesagt werden, dass es jedoch für den sympatischen Innviertler noch eine Menge zu lernen und zu verbessern gibt.

‹ŒFoto: Knobloch